1.) Hund! Los!
Sting: "There Is No Rose of Such Virtue". Vom legendären Album "If on a Winter’s Night". Der Soundtrack für vorweihnachtliche Spaziergänge im Wald, lange, schnelle Schritte. Der Hund kann sein Glück kaum fassen.

2.) Hymnisch!
Frankie Goes to Hollywood: "The Power of Love". Wer behauptet, das ist kein Weihnachtslied, hat noch nie das Video gesehen. Achtung auf der Weihnachtsfeier: Man tendiert hier automatisch zu überlautem Mitsingen!

3.) Pulverschnee
Fleet Foxes: "White Winter Hymnal". Seattle verpflichtet. Ein bisschen Holzfällerstimmung, ein bisschen Melancholie, aber leicht und locker wie Pulverschnee. Soundtrack für die gediegene Schneeballschlacht.

4.) Starschnitt
Shakin’ Stevens: "Merry Christmas Everyone". Wer sich erinnern kann: die wohl meistgespielte Nummer im Wurlitzer hinter Wham. Das Erfolgsrezept: Saxofon, Norwegerpulli, Kinder mit schrägen Stirnfransen.

5.) Schnee-Spur
Belle & Sebastian: "Are You Coming Over for Christmas". So unaufgeregt, als würde die Nachbarskatze durch die verschneite Einfahrt laufen. Ideal zur Beruhigung nach "Last Christmas" von Wham.

6.) Zuckerschock
Jeff Buckley: "Hallelujah". Die wohl beste und stimmigste Interpretation des Leonard-Cohen-Klassikers – so verdichtet und süß wie dunkle, heiße Schokolade mit Schlagobers, Zimt und einer Extraportion Zucker.

7.) Charmebolzen:
David Bowie und Bing Crosby: "Little Drummer Boy". Klassiker zwischen Mary Poppins und Alice im Wunderland, fehlt das weiße Kaninchen. Stop! Es ist unter dem Klavier – einfach supercalifragilisticexpialigetisch.

8.) Der Tag danach:
The Pogues feat. Kirsty MacColl: "Fairytale of New York". Der Soundtrack für den Tag nach der Firmenfeier, auf der Sie selbstverständlich nur Tee getrunken haben. Dann können Sie jetzt ohne Kopfweh laut mitsingen.

9.) Echt hüftig!
Ella Fitzgerald: "Have Yourself a Merry Little Christmas". Passen Sie auf Ihre Hüfte auf! Die wird in eins, zwei, drei, jetzt! Sekunden automatisch zu swingen anfangen. Zu schön, um es nur ein einziges Mal zu spielen.

10.) Weltenretter
Dean Martin: "Let It Snow". Es fehlen noch alle Weihnachtsgeschenke? Keine Inspiration? Dann lassen Sie Dean Martin nur machen: Irgendwo im Lied ist ein Motivationszauber versteckt. Jerry Lewis,
bist du es?

11.) Michi, für dich!
Twisted Sister: "Oh Come All Ye Faithful". Ich schwöre, der einzige Ausrutscher, aber Twisted Sister sind einfach Kult – diese Haare, diese Stimme! Dieses Lied widme ich jetzt ungeniert meiner und Ihrer Schwester.

12.) Dunkelbunt
The Bright Eyes: "Have Yourself a Merry Little Christmas". Für die Adventtage rund um Mitternacht, wenn alle schon längst schlafen. Man stellt sich ans Küchenfenster, schaut in die Dunkelheit und sinniert vor sich hin.

13.) Bob der Kojote
Bob Dylan: "I’ll Be Home for Christmas". Er klingt wie ein Kojote, dem man Sprühkerzen unter das Fell gepflanzt hat. Und dazu jubeln Engelschöre. Aus dieser Spannung entsteht erhabene Schönheit!

14.) Ganz in Weiß
Bing Crosby: "White Christmas". Irving Berlin hat den Song geschrieben, Crosby ihn 1942 erstmals aufgenommen. Der Rest ist Geschichte und ein unzerstörbarer Kitsch-Traum in Weiß.

15.) Rocking Santa
Bruce Springsteen: "Santa Claus Is Coming to Town". Geschrieben 1932, der Boss hat den Song erstmals 1975 live gesungen. Bruce röhrt wie Rudolph, die E-Street-Band rockt in der Kutsche. Noch immer cool!

16.) Lauf, Rentier!
Chuck Berry: "Run, Rudolph, Run". Noch ein Rocker, eigentlich der erste überhaupt. Chuck Berry hat seinem Rentier die klassische Mütze von "Johnny B. Goode" umgehängt. Ein Selbstläufer!

17.) Pst, ganz still!
Die Toten Hosen: "Still, still, still". Vor der Aufnahme des Albums "Wir warten auf’s Christkind" haben Campino & Co. angeblich viel Glühwein getrunken. Das "angeblich" streichen wir, den Song nie und nimmer.

18.) Danke, Freddie!
Queen: "Thank God It’s Christmas". Die Single erschien vor 30 Jahren das erste Mal, und der pathosbeladene Schmelz von Freddie Mercury rührt noch immer. Dazu die edle Gitarre von Brian May. Schluchz, schön!

19.) Großes Kino
Chris Rea: "Driving Home for Christmas". Was auch immer passiert und wie verschlungen die Wege auch sein mögen, zu Weihnachten muss man daheim sein. Ganz großes Kino, ganz großer Kitsch – großartig.

20.) Krieg & Frieden
John Lennon & Yoko Ono: "Happy Xmas (War Is Over)". Entstanden als Protestsong gegen den Vietnamkrieg, entwickelte sich der Song zum Weihnachtsklassiker. Die Kriege sind nicht vorbei, aber wir singen weiter.

21.) Blaue Kratzer
Elvis Presley: "Blue Christmas". Ich gestehe: Das Weihnachtsalbum von Elvis war die erste LP (Langspielplatte) meines Lebens. Die Platte gibt es immer noch: zerkratzt, aber spielbar. Wie Erinnerungen.

22.) Hiebe für Santa
The Kinks: "Father Christmas". Zyniker Ray Davies lässt eine Jugendgang auf "Santa" losgehen und den Rauschebart alt aussehen. Der Song selbst, ein veritabler Rocker, ist jung geblieben.

23.) Zum Abkeksen
Wham!: "Last Christmas". Es ist wie mit den Keksen: Jeder sagt, dass er sie satthat – aber ganz ohne kommt man doch nicht aus. Viel gehört, viel gehasst, viel diskutiert. Aber ohne Kuschel-George wäre Weihnachten fad.

24.) Stille Nacht
Tom Waits: "Silent Night". Die Stimme kommt aus dem Rinnstein. Also mitten aus dem Leben. Kombiniert mit dem Song „Christmas Card from a Hooker in Minneapolis“ ergibt das eine wunderbare Gewürzmischung.