In der Vampirromanze „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“ haben Sie, als Victoria, Rachelle Lefèvre abgelöst. Die war darüber nicht sehr begeistert. Wie kamen Sie zur Rolle?
BRYCE DALLAS HOWARD: Ich kann nichts dafür. Mir versicherte die Produktionsfirma, man habe bei dieser Rolle von Anfang an an mich gedacht.


In „Jurassic World“ spielen Sie die beinharte Geschäftsführerin eines Saurier-Vergnügungsparks. Die Besucherzahlen lassen nach, also muss eine neue Attraktion her: Ein ganz schrecklicher, mordlustiger Dino wird gezüchtet.
HOWARD: Ja, die Dame ist anfangs überehrgeizig und unsympathisch. Das Publikum soll sich wünschen, dass sie vom Monster gefressen wird.


Und wie es sich für ein Kinoabenteuer gehört: Er bricht aus und verbreitet Angst und Schrecken. Und Sie sind mittendrin und ergreifen die Flucht – in Kleid und High Heels im Urwald. Wie erlebten Sie den Dreh dieser Szene?
HOWARD: Das war anfangs der schwierigste Teil meiner Rolle, aber man gewöhnt sich daran. Mit Turnschuhen wäre es nicht einfacher gewesen. Meine Mutter hat bei der Premiere jedes Mal laut aufgeschrien, als sie mich in diesem Aufzug im Urwald herumtapsen sah.


Sie haben in Filmen wie „The Village“, „Manderlay“ oder „The Help“ gespielt. Was hat sie an „Jurassic World“ gereizt?
HOWARD: Ich war zwölf, als ich mir mit den Eltern Steven Spielbergs ersten „Jurassic Park“-Film anschauen durfte. Ein Erlebnis, das ich nie vergessen habe. Irgendwie hat dieser Film mein Leben verändert.


Hatten Sie mit zwölf Jahren keine Angst davor?
HOWARD: Doch, aber von da an ging ich, wenn ich mich fürchtete, zum Set, an dem mein Vater gerade arbeitete. Bald fühlte ich mich dort wie zu Hause. Das war cool.


Und wie halten Sie es jetzt mit Ihren eigenen Kindern und „Jurassic World“?
HOWARD: Mein achtjähriger Sohn darf den Film erst sehen, wenn mein Mann und ich Zeit haben, ihn zu begleiten. Aber er findet mich cool und gibt mächtig mit mir an. Meine dreijährige Tochter hat mich während der Dreharbeiten oft gefragt, was ich den ganzen Tag über gemacht hatte. Ich erzählte ihr, dass ich bei den Dinosauriern war. Von da an hat sie sich gefürchtet, dass die Dinos nachts zu uns heim kommen.


Waren Sie als kleines Kind auch so ängstlich wie ihre Tochter?
HOWARD: Grundsätzlich meine ich, dass es nur normal ist, wenn sich Kinder vor so etwas wie Dinosauriern ängstigen. Das ist wie ein Spiel. Denn sonst würden sie ihre eigenen Monster kreieren und noch viel mehr Angst haben. Bei mir war das der Fall. Wenn ich unter Wasser war, habe ich nie die Augen geschlossen, und nachts fürchtete ich, dass mich Ungeheuer aufsuchen würden.


Steven Spielberg, diesmal nur Produzent, versteht es ja besonders gut, auf dieser Klaviatur zu spielen und dem Publikum Angst zu machen. Ein spezieller Gag war, dass er dem bösen Saurier einen Hai zum Fraß vorsetzen ließ.
HOWARD: Der Film hat immer wieder heitere oder unterschwellig heitere Momente. Mir hat das Drehbuch jedenfalls so gut gefallen, dass ich sofort zugesagt habe.


Warum haben Sie eigentlich noch nie in einem Film Ihres Vaters Ron Howard mitgewirkt?
HOWARD: Er macht regelmäßig Scherze, dass er niemals einen Schauspieler engagieren würde, der am Set hinter seinem Rücken die Augen verdreht oder das Hexenkreuz macht. Aber es ist natürlich meine große Sehnsucht, einmal unter seiner Regie zu spielen. Und ich bin sehr stolz, seine Tochter zu sein.