13 Jahre ist es her, seitdem Jim von seinem Vater beim Sex mit einem Apfelkuchen erwischt wurde und die "American Pie"-Filmreihe damit zu Kult machte. Heute ist Jim verheiratet, Vater eines Sohnes - aber ebenso wie seine ehemalige Highschool-Clique scheinbar so unreif wie eh und je. Im nunmehr vierten Teil der kultigen Teenie-Komödie, "American Pie: Das Klassentreffen", werden bei einer Reunion in ihrem Heimatort dementsprechend die "guten alten Zeiten" gefeiert - und die alten Fäkal- und Sexwitzchen wieder aufgewärmt. Ab Freitag (27.4.) im Kino.

Hatten Jim (Jason Biggs), Oz (Chris Klein), Stifler (Seann William Scott), Finch (Eddie Kaye Thomas) und Kevin (Thomas Ian Nicholas) sich 1999 in "American Pie" noch geschworen, vor ihrem High-School-Abschluss ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, stehen sie heute mitten im Leben: Jim hat sich mit seiner Frau Michelle (Alyson Hannigan) und dem gemeinsamen Kind ebenso niedergelassen wie Kevin, der von seinen Freunden gern als "Hausfrau" belächelt wird. Oz hat es zum Sportmoderator und dank Tanz-TV-Show zum B-Promi geschafft, während Finch als vermeintlicher Abenteurer die Welt bereist und Stifler sich vor Frauen gerne als mächtiger Firmenboss ausgibt, dessen Assistent er eigentlich ist.

Stifler ist es auch, der im High-School-Klassentreffen im Heimatort der Männer, East Great Falls, die Chance erkennt, gemeinsam mal wieder richtig einen drauf zu machen. Ein Partymarathon, der Jims Ehe gefährdet, Kevin ins Bett seiner High-School-Freundin Vicky (Tara Reid) lockt, Oz' Gefühle für seine Jugendliebe Heather (Mena Suvari) wieder aufleben lässt und Jim's mittlerweile verwitweten Dad (Eugene Levy) und Stifler's verführerische Mom (Jennifer Coolidge) einander näher bringt, folgt.

Der Fäkal- und Genitalhumor ist dabei neun Jahre nach dem dritten, von Spin-Offs gefolgten Teil der Serie, "American Pie: Die Hochzeit" (2003), ebenso geblieben wie das Zurschaustellen jeder Menge nackter Haut und die miserable Schauspielleistung von Tara Reid. Darüber täuscht auch der obligatorische Tiefgang zum Schluss nicht hinweg, bei dem nicht erreichte Ziele und das Festhalten an der Vergangenheit dem einzig wahren Wert weichen: Freundschaft. "American Pie: Das Klassentreffen" ist damit genau das Richtige für jene, die den Streifen schon damals liebten - und die sich seitdem genauso wenig weiterentwickelt haben wie ihr Humor.

Auch wenn Hauptdarsteller Jason Biggs bei der Filmpremiere in Wien vor einem Monat betonte, der Film würde "auf eigenen Beinen stehen" und auch ohne seine Vorgänger funktionieren, so ist klar, wer mit der Reunion in die Kinos gelockt wird. "Es gibt Fans, die uns schon von Beginn an begleiten und neugierig sind, was aus den Charakteren geworden ist", so der 33-Jährige im APA-Interview. Ein wenig Nostalgie schwappt tatsächlich mit: Immerhin ebnete "American Pie" einst den Boden für obszöne Teenie-Komödien, sagte mit Jims Präejakulation im Internet die Verbreitung von "Youporn" voraus und formte dank Stiflers Mum den Ausdruck "MILF" ("Mother I'd like to fuck") mit. Neue Erkenntnisse gibt es seitdem nicht, ein weiterer Film ist dennoch nicht ausgeschlossen. "Wenn 'Das Klassentreffen' ein Riesenhit wird", prophezeite Eugene Levy, "wäre ich nicht überrascht, wenn noch ein Film kommt."