Es ist ein Abschied auf Raten: Zum vorletzten Mal hat Andy Borg am Samstag den Musikantenstadl präsentiert, Ende Juni folgt seine Abschiedsvorstellung beim Open-Air in der Arena von Pula (Kroatien). ORF und ARD wollen die Show ab Herbst mit einem neuen Moderator oder einem Moderationsduo "reformieren". Man strebt, wie berichtet, eine "Verjüngung" der Sendung an.

Borg ließ im Vorfeld ausrichten, dass ihn der Abschied nach neun Jahren schmerzt. In der Live-Sendung am Samstag selbst ging er zunächst nur scherzhaft darauf ein. So meinte er zu einer Interviewpartnerin, die vor Kurzem ihren 70 Geburtstag gefeiert hatte: "Es tut mir sehr leid, aber in Zukunft wirst du auf den Stadl verzichten müssen, weil 70 ist leider zu alt."

"Wenn der Wind sich wieder dreht"

Diese Pointe relativierte Andy Borg noch ("Das war ja nur Spaß, Sie dürfen natürlich weiter zuschauen"). Nach einem Gesangsauftritt des Moderators mit dem bezeichnenden Titel "Wenn der Wind sich wieder dreht" kippte dann aber die Stimmung im Saal. Laute "Andy, Andy"-Rufe des Publikums ertönten. Transparente, auf denen sich Fans mit ihm solidarisch erklärte, wurden geschwenkt.

Borg - sichtlich gerührt - sprach direkt in die Kamera: "An dieser Geste sehen Sie, man kann mir den Musikantenstadl wegnehmen, aber niemals mein Publikum." Die Situation - Sprechchöre und stehende Ovationen - schien nur schwer wieder in den Griff zu bekommen. Borg gelang es mit einem weiteren Seitenhieb auf ORF und ARD: "Ich verschwinde ja nicht von der Bildfläche, es ist nur der Musikantenstadl."

Wer dem Schlagerstar als Moderator der Show nachfolgen soll, ist noch nicht bekannt. Es kursieren Namen wie Petra Frey und Francine Jordi. Castings sollen bereits stattgefunden haben. 

GEORG LUX