Der Sieg von Mans Zelmerlöw hat am Sonntag die Medien in Schweden und seinen Nachbarländern auf unterschiedliche Weise beschäftigt:

Svenska Dagbladet (Stockholm): "Nun lautet die Frage, ob Mans Zelmerlöw seinen Erfolg auch für eine Karriere außerhalb Europas nützen kann. (...) Zelmerlöw hat einen Großteil des Sommers für eine Schwedentournee verplant. Man kann nur hoffen, dass er nicht den gleichen Fehler macht wie Björn Skifs, als er 1974 mit ,Hooked On A Feeling' an der Spitze der US-Hitparade war, sich aber dennoch für eine Tour durch die schwedischen Volksparks entschied."

Dagens Nyheter (Stockholm): "Obwohl in Europa ein Krieg herrscht, glänzte die Politik beim ESC-Finale unerwartet mit Abwesenheit, auch von russischer Seite. Teilweise liegt das natürlich daran, das die Ukraine dieses Jahr nicht dabei war. Dennoch wurde es ein wenig hitzig, als die litauische Jury dran war und an Russland null Punkte vergab. Das war der Augenblick, der (Mans) Zelmerlöw auf die Siegerstraße brachte. Der Spass-Blog "dailykiselev" twitterte: "Und 12 Bomber starten jetzt .... nach Litauen!"

Verdens Gang (Oslo): "Der sechste Sieg bei der Eurovision zeigt, welches oberstes Niveau die Schweden bei ihrer Musik haben, sei es in den kommerziellen Hitparaden oder bei der Eurovision." Zum achten Platz des geheimfavorisierten norwegischen Duos Kjetil Mörland/ Debrah Scarlett bediente sich die Zeitung aus der Wortspielkiste: Norwegen sei wieder einmal "gelb und blau" geschlagen worden.

Keskisuomalainen (Jyvaskylä): "Der Songcontest 2015 ist vorbei und zum Sieger wurde Schwedens Mans Zelmerlöw auserwählt. (...) Finnland hat es heuer nicht ins Finale geschafft. Die Suche nach Finnlands Vertreter für das Eurovision-Wettsingen bei unseren Nachbarn in Schweden beginnt ungewöhnlich bald: Am 1. September. Für Finnland ist es ein Jubiläum: Es nimmt kommendes Jahr zum 50. Mal teil."

Dänischer Rundfunk (DR): "Schwedens Sieg lässt Dänemark Blut lecken. (...) Vielleicht kann man jetzt prüfen, ob wir größer und pompöser auf die Bühne gehen sollen. Aber wir dürfen niemals beim Wichtigsten einen Kompromiss eingehen: Das, womit wir auftreten, muss musikalisch eine gute Nummer sein."