Seit Wochen sehen die Buchmacher den Schweden Mans Zelmerlöw als ziemlich wahrscheinlichen Gewinner des 60. Eurovision Song Contest. Und die Quote auf seinen Triumph wird stets schlechter (für die Spieler). Wer unmittelbar vor dem Semifinale zehn Euro auf Zelmerlöw gesetzt hat, würde im Falle seines tatsächlichen Sieges (je nach Wettbüro) zwischen 17,50 und 20 Euro bekommen. Heute nur noch zwischen 16 und 19 Euro -Tendenz fallend. Quelle ist oddschecker.com, eine Seite, die Quoten mehrerer Wettbüros miteinander vergleicht und daraus ein Ranking bastelt. Zelmerlöw steht aktuell bei 1,6 bis 1,9. Den Grund dafür lieferte es gestern Abend:

Auf Platz 2 sehen die Buchmacher Sängerin Polina Gagarina aus Russland. Derzeit stehen ihre Quoten auf Sieg zwischen 3 und 3,5. Das 3,3- bis 4,2-fache des Einsatzes erhalten diejenigen Spieler, die heute auf Il Volo aus Italien setzen. Das Trio steht fix im Finale und hat erst morgen seine Fernsehpremiere. Hier ein Vorgeschmack auf den Schmachtfetzen.

Mit seinem Auftritt im ersten Semifinale nach vorne gesungen hat sich Loïc Nottet. Der Belgier zählte bis dahin nicht zu den Mitfavoriten und wird inzwischen auf Platz vier gehandelt. Siegquote: 5 bis 6,2. Dahinter folgt mit Guy Sebastian ein seit Wochen gehandelter Siegertipp. Nur wurde der Australier seit Dienstag von Russland und Belgien vom Stockerl verdrängt. Gewinnt Australien, zahlen die Wettbüros das 10- bis 14-fache des Einsatzes.

Keine Chance wird den Makemakes eingeräumt. Buchmacher sehen das Trio auf Platz 24 (Sieg-Quote 100 bis 200). Um den letzten Platz matchen sich Ann Sophie aus Deutschland und die Polin Monika Kuszyńska (Quote bis zu 250).

Trends bei Google und Social Media

Das aktuelle Trendranking von Google hat im Vergleich eine ganz andere Reihung, doch hier werden auch die Suchanfragen herangezogen und keine Prognosen abgegeben. Die gefragtesten Song-Contest-Teilnehmer sind beim Suchmaschinenanbieter demnach die Italiener Il Volo. Es folgen die armenischen Kandidaten Genealogy und Knez aus Montenegro, die bei den Buchmachern jeweils Außenseiter sind. Die Makemakes hatten bei Google den zwölften Rang und liegen damit vor dem Schweden-Zelmerlöw und seinem Song "Heroes", der hier gar nur den 21. Rang einnehmen konnte.

Medienbeobachter Meltwater traut sich hingegen eine Prognose durchaus zu und hat zu diesem Zwecke im Zeitraum vom 21. April bis zum heutigen Freitag diverse Social Media-Kanäle untersucht. 18 Millionen Blogs und Foren von Twitter, Facebook bis Youtube ergaben, dass über den schwedischen Kandidaten am meisten im Netz geschrieben wird. 4990 Konversationen weltweit hatten demnach Mans Zelmerlöw zum Thema. Laut Meltwater sei diese Analyse der Erfahrung nach ein guter Indikator dafür, wer am wahrscheinlichsten gewinnen wird. In dieser Wertung folgt mit 4500 die spanische Sängerin Edurne, und auch der Australier Guy Sebastian bekommt hier mit 3450 Unterhaltungen als Dritter wieder seinen Stockerlplatz.

Eine triste Lage ergab sich jedoch für die Österreicher: "Die Makemakes landen mit 650 Nennungen leider nur auf dem vorletzten Platz", berichtete Meltwater.