Bis kurz vor Ende der ARD-Show "Eurovision Song Contest 2015 - Unser Song für Österreich" am Donnerstagabend sah alles nach einem weitgehend unaufgeregten  Wettsingen aus, in dem Deutschland seinen Vertreter für den Song Contest am 23. Mai in Wien kürt. Aus den acht Acts Fahrenhaidt, Faun, Alexa Feser, Ann Sophie, Mrs. Greenbird, Andreas Kümmert, Laing und Noize Generation gingen Sophie und  Kümmert als Finalisten hervor. Nach der abermaligen Darbietung ihrer Songs war das Publikum gefragt und stimmte - wie das in einer "Handykratie" so üblich ist - per Televoting ab.

Ann Sophie fährt für Deutschland zum Song Contest
Ann Sophie fährt für Deutschland zum Song Contest © NDR/Rolf Klatt

Als Barbara Schöneberger mit Andreas Kümmert den Gewinner verkündete, war der Jubel in Hannover riesig. Doch die Stimmung kippte rasch, als der 28-Jährige zu einer denkwürdigen Siegesrede ansetzte: "Ich bin nicht wirklich in der Verfassung, diese Wahl anzunehmen", sagte Kümmert, der bereits 2013 die dritte Staffel der Castingshow "The Voice of Germany" gewonnen hatte und am Donnerstag mit hohem Fieber auftrat. Er reichte seinen Titel an die Zweitplatzierte Ann Sophie weiter. Die schaute ebenso verdutzt wie Schöneberger, während das Publikum die Entscheidung mit Buh-Rufen quittierte. Die Moderatorin fand aber sehr schnell wieder zurück zur Souveränität und erklärte ziemlich spontan Ann Sophie zur neuen Siegerin. Nur wollte es die gebürtige Londonerin nicht glauben: "Fahre ich jetzt nach Wien", fragte die 24-Jährige Ann Sophie. Darauf Schöneberger: "Ja, du fährst nach Wien."

Nach reichlich Verwirrung intonierte die Singer-Songwriterin letztendlich doch nocheinmal ihren (Eigentlich-nicht-) Gewinner-Song "Black Smoke", ehe die ARD die Sendung zu Ende brachte. Nie zuvor wird ein deutscher Vorentscheid zum Eurovision Song Contest für mehr Diskussionen sorgen, als in den nächsten Tagen.