Es ist keine Seltenheit, Schwestern gemeinsam auf einer Grazer Bühne zu erleben. Kaiko, die Groovepop-Band, begeistert etwa mit den Zwillingsschwestern Ines und Kathrin Kolleritsch; beim tollen Trio Sawoff Shotgun spricht man meist einfach von den Sawoff-Schwestern. Und noch eine weitere Schwesternband spielte sich in den letzten Jahren in die Grazer Herzen: The Rosetti Sisters. Die Besonderheit bei ihnen: Verwandt sind die Schwestern dort nicht. Und sie sind männlich.

„Bei einem unserer ersten Konzerte legten wir ein Büchlein auf und baten das Publikum um Namensvorschläge“, lachen die Musiker heute, sieben Jahre später. Das Ergebnis ist bekannt. Aus Marko Jandl, Heinz Wallner, Wolfgang Pucher und Christoph Postl wurden vier Schwestern gemacht, die auf den klingenden Namen Rosetti hören. Für viele Konzerte adoptiert dieser harte Kern der Band weitere Geschwister – oft dabei, wenn bei Auftritten der Rosetti Sisters wieder einmal die Bühne platzt, sind etwa Jani Sepetavec oder Kostadin Radenkovic.

Die Musiker sind vielseitig. Nicht nur in ihrem Genremix, der neben Ska, Reggae, Latino-Musik und Funk auch noch einen Schuss Balkan und viel Platz für Improvisationen bietet. Varietät herrscht auch bei der Wahl ihrer Auftrittsorte - „nur bei Begräbnissen haben wir noch nicht gespielt.“ Der Terminkalender der tanzbaren Sisters in der kommenden Woche: Am Samstag (15. August) spielen sie im Rösselmühlpark im Rahmen eines Schachturniers. Am Tag zuvor zeigt die alternative Tanzkapelle ihr Können beim einzigartigen Hosnhanslhüttenfestival in Anger bei Weiz. Dort treffen sich 200 Gäste von 13. bis 15. August auf einer Hütte, um unter anderem mit The Uptown Monotones, The RhythMen und Binder & Krieglstein zu feiern.

Die Rosetti Sisters nutzen ihre Stimmen nicht nur für den Gesang. „Die Musik steht zwar im Vordergrund“, erklären die Bandmitglieder. Doch Nebengeräusche lassen sie zu. Christoph Postl: „Sozial- und umweltpolitische Themen beschäftigen uns einfach. Das in unserer Musik zu ignorieren, wäre nicht möglich.“