In dem Gespräch, das am Donnerstag im Voraus in Auszügen und in französischer Übersetzung auf der Internetseite des französischen Radiosenders Europe 1 veröffentlicht wurde, erinnerte Madonna an ihre letzten Auftritte im Sommer 2012 in Paris, bei denen sie sich schon einmal mit der Parteivorsitzenden der rechtsextremen Front National (FN), Marine Le Pen, auseinandergesetzt hatte.

Bei einem Konzert zum französischen Nationalfeiertag im Stade de France war damals in einem Videoclip kurzzeitig Le Pens Gesicht mit einem auf die Stirn gemalten Hakenkreuz zu sehen. Nach einer Klage der Partei verzichtete Madonna beim nächsten Konzert in Paris auf den Clip, warnte aber vor zunehmender Intoleranz angesichts der Wirtschaftskrise.

Klima der "extremen Angst"

Das, was sie damals gesagt habe, stimme immer noch, betonte der 56-jährige Star in dem Europe-1-Interview, das noch vor ihrem spektakulären Bühnensturz bei den Brit Awards am Mittwochabend aufgezeichnet worden war. "Dieses Ausmaß an Intoleranz ist entsetzlich, und es betrifft nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa", sagte sie und fuhr fort, der Antisemitismus, die Art und Weise, wie in einem Klima der "extremen Angst" gehandelt und gedacht werde, mache ihr Angst. Das Interview soll am Freitagmorgen in voller Länge ausgestrahlt werden.