Schwere getragene Gitarren und ruhiger/s Gesang bzw. Gegrunze - so könnte man das Heavy Metal Jahr 2014 beschreiben. Ich möchte fast schreiben, dass die Musik ernster wurde - der geübte Metalhörer weiß allerdings, dass das nicht möglich ist. Um den geneigten Leser nicht gleich runterzuziehen, starte ich daher mit etwas Progressive Metal. Doch zuerst noch der Hinweis auf meine Quellen: Metalhammer, metalsucks.netGoTV Hardplay und Spotify.

Schrei dem Dämon ins Gesicht

Die italienische Band Destrage hat 2014 ihr drittes Studioalbum "Are You Kidding Me? No." herausgebracht. Das Richtige zum Munterwerden.

Es lebe der Minimalismus

Jetzt wird es ernst, sehr ernst, deathgrind ernst. Die US-Band Misery Index hat mit "The Killing Gods" ein schönes Death Metal Album mit massiven Grind-Elementen veröffentlicht. Beim Video hat man dann eher gespart. Bartstoppel in Großaufnahme ... naja ...

Fesselspiele (FSK 16)

Wir bleiben bei den eher pessimistischen Zeitgenossen des Genres. Lord Mantis kommen aus Chicago. Die Doom Metal Band hat heuer das Album "Death Mask" veröffentlicht. Die Musik plätschert ruhig dahin. Im Video gibt´s Blut, Bandagen, Seile und nackte Haut. Nachtrag: Das Video ist wohl etwas zu heftig für die Youtube-Zensur. Das Video ist dort nicht mehr aufrufbar. Wer jetzt Neugierig geworden ist, kann sich das Video auf Vimeo anschauen: Possession Prayer

Die Metal-Elite

Jetzt braucht es etwas, um munter zu werden. Max Cavalera und Greg Puciato haben da das richtige Projekt: Killer be Killed mit dem gleichnamigen Studioalbum. Die alten Haudegen zeigen, was sie mit Gitarre und Stimme so leisten können. Ein Genuss!

Besinnliche Stunde am Friedhof

Wo Bloodbath draufsteht, ist Death Metal drinnen. Das schwedische Bandprojekt hat mit "Grand Morbid Funeral" ihr viertes Studioalbum herausgebracht. Zu langsamen Gitarren wird im Takt gegrunzt - der Reflex zum gemächlichen Kopfbeuteln lässt sich nur schwer unterdrücken.

Zeitreise in de 1990er

In This Moment hat mit "Black Widow" ihr fünftes Studioalbum veröffentlicht. Die Mischung aus Gothic und Metalcore erinnert ein bisschen an die Musik der 1990er. Die Performance von Frontfrau Maria Brink im Video zu "Sick like me" wirkt wie eine Persiflage auf die frühen Werke von Britney Spears und Konsorten. Hat was ...

Schwarz, Blut und Plage

Der geneigte Leser dürfte den Überhang von Death Metal inzwischen bemerkt haben. Doch was soll man sagen. Legion of the Damned aus den Niederlanden hat mit ihrem Album "Ravenous Plague" einfach überzeugt. Feine Sache.

Neue Frontfrau

Wenn sich die Stimme einer Band ändert, wird das von Fans meist sehr unterschiedlich wahrgenommen. Bei Arch Enemy ist der Übergang von Angela Gossow zu Alissa White-Gluz aber fließend. Die neue CD "War Eternal" kommt durchaus an das Vorgängeralbum "Khaos Legions" heran.

Lederhosen-Metal

Die österreichische Metalband Kontrust hat mit "Explositive" ihr 13. Studioalbum veröffentlicht. Im Video zu "Just Propaganda" sieht man einmal keine Band vor neutralem Hintergrund, es wird eine kleine Geschichte erzählt. Der punkige Sound ist eine willkommene Erfrischung.

Die Großväter haben´s noch drauf

35 Jahre nach ihrem ersten Studioalbum haben Accept mit "Blind Rage" bewiesen, dass man auch im höheren Alter noch Heavy Metal machen kann und nicht auf Hard Rock umsatteln muss.

Große Texte

Wer von deutschem Folk Metal spricht, kommt seit 20 Jahren nicht an Subway To Sally vorbei. Das neue Album trägt den Namen "Mitgift". Tolle Texte, schöne Musik - was will man mehr.

Echte Trolle

Wer sich die Mühe gemacht hat sich bis zu diesem Video durchzuhören, dem möchte ich besonders belohnen. "Kaptein Kaos" von Trollfest bietet alles, was der Metal-Fan sucht: schnelle Gitarren, bärtige Kerle und unverständliche Texte. \m/

ROMAN VILGUT