Der Respekt war sehr groß: „Ich war schon unsicher, ob ich Elfriede Jelinek so einfach um Unterstützung bei einem Stück über Ingeborg Bachmann bitten kann. Aber sie war sofort Feuer und Flamme und hat mir Texte zur Verfügung gestellt, die noch nie auf der Bühne aufgeführt worden sind“, erzählt Maxi Blaha. Dazu zählt unter anderem ein Auszug aus den „Prinzessinnendramen (Die Wand)“.

Ausgehend von diesem Stück sowie Bachmanns autobiografischem Roman „Malina“ hat die 43-jährige Schauspielerin und Sängerin gemeinsam mit Verena Humer (sie ist Mitarbeiterin der Forschungsplattform Elfriede Jelinek) das szenische Doppelportrait „Es gibt mich nur im Spiegelbild“ montiert, das am Freitag in Klagenfurt uraufgeführt wird: „Wir haben bei beiden Autorinnen viele Gemeinsamkeiten gefunden. Beide hatten mit Vorurteilen zu kämpfen. Es geht um Abhängigkeiten, das Bild der Frau in der Gesellschaft, aber auch um eher banale Dinge wie Mode oder den Putzwahn“, erzählt Blaha. Denn bei allem Respekt vor den Autorinnen wollte man nicht zu ernst werden: „All diese Themen haben wir versucht, sehr leichtfüßig zu verpacken. Ich würde mich freuen, wenn junge Frauen nach der knappen Stunde hinausgehen und denken: Das sind sehr heutige Heldinnen“, sagt die Schauspielerin.


Dass das Stück ausgerechnet zum Doppeljubiläum (90. Geburtstag von Ingeborg Bachmann, 40 Jahre Bachmannpreis) uraufgeführt wird, war übrigens „eher ein Zufall, wir hatten die Idee schon früher“, erzählt Blaha. Wenn auch privat sehr passend: Immerhin hat ihr Mann, der Autor Franzobel, 1995 in Klagenfurt den Bachmannpreis gewonnen. MARIANNE FISCHER