Leander Haußmann (56) kehrt dem Theater vorerst den Rücken. "Ich werde mich jetzt für eine ganze Weile aus dem Theaterbusiness zurückziehen", sagte der Regisseur der "Berliner Morgenpost" (Mittwoch). Mit dem Ende der Intendanzen von Frank Castorf (64) und Claus Peymann (78) an der Volksbühne Berlin und am Berliner Ensemble (BE) gehe die Epoche der Künstler, die Theater leiten, zu Ende.

"Die Verrückten sterben aus, und Sie werden mir ja sicher recht geben, wenn ich sage, Peymann und Castorf sind Verrückte. Ich fürchte, dass die Politiker sich in Zukunft nicht so gerne mit diesen Verrückten umgeben werden." Er glaube aber, dass die Zeiten sich immer wieder korrigieren, sagte Haußmann, der auch Filmregisseur ("Sonnenallee") und Buchautor ("Buh: Mein Weg zu Reichtum, Schönheit und Glück") ist. "Wenn die Manager alle Scheiße bauen, dann wird man wieder Künstler dazu berufen, Theater zu leiten."

An der Volksbühne übernimmt im Sommer kommenden Jahres Chris Dercon, derzeit noch Chef des Londoner Museums Tate Modern, die Intendanz. Am Berliner Ensemble übernimmt der derzeitige Frankfurter Intendant Oliver Reese. An diesem Freitag hat am BE Schillers "Die Räuber" unter der Regie von Haußmann Premiere.