Herr Zeisberger, Sie moderieren auf Radio Steiermark seit 20 Jahren "Guten Morgen Steiermark" und nun auch "Guten Morgen Österreich" aus Ihrer Heimat. Den frühen Vogel scheinen Sie nicht loszuwerden.
OLIVER ZEISBERGER: Hat man den Stempel einmal drauf, wirst du ihn nicht mehr los (lacht). Nein, ich bin ein Morgenmensch, wenngleich es Nacht ist, wenn wir aufstehen, nicht in der Früh. Aber das hat schon was, weil du unglaublich viel vom Tag hast. Ich steh auch am Wochenende freiwillig um 6 Uhr auf. Da schimpft zwar meine Familie, aber dafür geht jemand mit dem Hund und es steht ein Frühstück auf dem Tisch.

Wann stehen Sie derzeit auf?
OLIVER ZEISBERGER: Um 3.56 Uhr. Das klingt jetzt blöd, aber das ist ein Glückskürzel für mich. Für die Radiosendung stehe ich um 3.30 Uhr auf, der Reservewecker läutet da ebenfalls um 3.56 Uhr.

Was hat es damit auf sich?
OLIVER ZEISBERGER: Ich habe mir vor vielen Jahren ein Autowrack gekauft – einen Porsche 356. Den habe ich fünf Jahre mit Freunden restauriert und er ist mein Alter Ego, denn er ist gleich alt wie ich.

Oliver Zeisberger und Eva Pölzl am Montag in Leoben
Oliver Zeisberger und Eva Pölzl am Montag in Leoben © ORF

Trotz Ihrer langjährigen Erfahrung: Waren Sie vor Ihrem ersten Einsatz am Montag nervös?
OLIVER ZEISBERGER: Es war eine gewisse gesunde, minimale Grundnervosität da und die ist auch wichtig. Aber unser Spitzenteam trägt dich ja durch die Sendung. Allerdings: Neben unserem Gast Vanessa Mai hatte ich aber ein völliges Blackout und habe vergessen, ans Wetter zu übergeben.

Was war schuld?
OLIVER ZEISBERGER: Du bist hoch konzentriert und hast alle paar Minuten einen neuen Gast in der Sendung oder einen neuen Beitrag, dazu hast du dauernd die Anweisungen des Regisseurs im Ohr. Nur redet der auch mit Eva Pölzl oder den Kameraleuten und du musst sehr selektiv wahrnehmen, wen er gerade meint. Seinen Hinweis, ans Wetter zu übergeben, habe ich einfach überhört – meine Schuld.

Haben Sie sich Frühstücksfernsehen eigentlich angesehen, bevor es im ORF gestartet ist?
OLIVER ZEISBERGER: Ich habe mir nie vorstellen können, wie man Frühstücksfernsehen konsumieren kann. 1985 war ich ein Jahr in New York und die Familie, bei ich gelebt habe, ist mit Frühstücksfernsehen aufgestanden. In jedem Zimmer, sogar auf dem WC, war ein Fernseher und der lief den ganzen Morgen. Ich habe mir immer geschworen: alles, nur nie Frühstücksfernsehen! Und jetzt bin ich Konsument und Moderator.