Die zehnte Staffel "Dancing Stars" ging Freitagnacht mit einem Duell zwischen der mit Abstand besten Tänzerin dieser Ausgabe und jenem Kandidaten mit der größten Leistungssteigerung zu Ende. Die ORF-Moderatorin Verena Scheitz triumphierte im Ballroom, der frühere Skispringer Thomas Morgenstern darf sich über den zweiten Platz freuen. Die Jurywertung ließ zunächst ein anderes Duell vermuten, doch alles von Anfang an: Zu Beginn des Abends mussten die drei Finalpaare noch einen Pflichttanz zeigen. Verena Scheitz und Profi Florian Gschaider knallten eine Salsa auf das Tanzparkett und erhielten von der Jury 40 Punkte – die Höchstwertung. Knapp dahinter folgte Russkaja-Sänger Georgij Makazaria (36 Punkte), etwas abgeschlagen Thomas Morgenstern (30 Punkte).

Ähnliches Bild im zweiten Durchgang mit den Lieblingstänzen der Kandidaten: Scheitz erhielt für ihren Tango abermals das Punktemaximum (40), Makazaria 38 für den Cha-Cha-Cha und Morgenstern 32 für den Paso Doble. Doch nicht nur die Juroren, auch das Publikum war von Scheitz begeistert. Anders jedoch bei Georgij Makazaria, er schied vor den finalen Showtänzen aus.

Dort begeisterten Scheitz und Gschaider zu einem Medley von Udo Jürgens. Zu einem Medley aus "Merci, Chérie", "Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient" und "Vielen Dank für die Blumen" tanzten sie quasi einen Rückblick auf ihre Auftritte und bestachen mit Eleganz, Anmut und Perfektion. Thomas Morgenstern setzte beim finalen Showtanz auf seinen Trumpf fröhliche Unbeschwertheit statt sinnlicher Bewegungen: An der Seite von Roswitha Wieland verwandelte er dank dem "Fliegerlied" und "Tutti frutti" den Ballroom in eine ausgelassene Apres-Ski-Hütte. Während er den Rock'n'Roll noch wunderbar hinlegte, bleibt von Hälfte eins des Siegestanzes hauptsächlich zeltfestartiges Herumgehopse in Erinnerung - Platz zwei ist mehr als verdient.

Das finale Quartett nach der Show
Das finale Quartett nach der Show © ORF

Mit Verena Scheitz gewann, hier herrscht Einigkeit unter den Juroren, die beste (Promi-)Tänzerin dieser Jubiläumsstaffel. Was Thomas Morgenstern mit unbändiger Willenskraft versuchte, Georgij Makazaria mit Leidenschaft und Freude am Tanz schaffte, gelang der Wienerin durch riesiges Talent, Ehrgeiz und Disziplin. Mit ihrem Sieg ist Allrounderin Scheitz um eine Beschreibung reicher: Nach der Matura studierte sie zunächst Schauspiel und - wenig überraschend - Tanz: "Ich habe Operette und Musical studiert und da wirst du mit Tanz - über Ballett, Jazz, Steppen bis Modern Dance - überhäuft." Danach folgte Jus und bald darauf landete sie beim ORF, wo sie derzeit nachmittags das Magazin "heute leben" moderiert. Auch als Kabarettistin ist sie unterwegs.

Der sonst so kritische Juror Balázs Ekker sprach zum Abschluss vom höchsten Niveau aller bisherigen „Dancing Stars“-Staffeln. Da klang bei dem sonst so strengen Juror wohl eine Spur Wehmut durch, war es doch für ihn der letzte Auftritt in der Show. Der ORF wird 2017 eine völlig neu besetzte Jury präsentieren.