Der laufende Präsidentschaftswahlkampf führt zu überraschenden Annäherungen. Ein Appell des in Wien lebenden steirischen Autors Thomas Glavinic (zuletzt: "Der Jonas-Komplex") auf Facebook, auch bei unterschiedlichen Standpunkten miteinander zu reden ("Wenn wir aufhören, mit politisch Andersdenkenden zu reden, vergessen wir 1934."), fand Zustimmung von FP-Chef Heinz Christian Strache.

Glavinic hatte am Dienstag auf Facebook u.a. geschrieben: "Diese Selbstgefälligkeit, diese moralische Selbstüberhöhung, diese selbstzweifelsfreie Gewaltsprache, mit der hier Menschen, die ich für intelligent halte, alle Wähler von Norbert Hofer in Bausch und Bogen als Nazis, Pack, Bagage und Abschaum niedermachen, ist mir zuwider. Nur weiter so. Irgendwann bringen wir uns gegenseitig um. Miteinander reden, auch wenn man unterschiedliche Standpunkte hat, scheint schon zu einer Obszönität herabgekommen zu sein." Strache gefiel das. Er teilte gestern das Posting und kommentierte: "Respekt! Offene Worte der Vernunft!"

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Das Posting © KK

"Ich habe keinen Einfluss darauf, wer meine Postings teilt", meinte dazu heute der Autor auf Nachfrage der APA. "Wenn z.B. ein Werwolf meine Begeisterung für Vollmondnächte teilt, macht das den Vollmond nicht weniger schön."