Wann ist das letzte Mal das letzte Mal? "Müde und kreativ ausgelaugt", wurden 2010 bei der damaligen Abschiedstournee nach rund 80 Millionen verkauften Tonträgern als Gründe für das Aus von a-ha genannt. Nun denn: Das norwegische Trio ist wieder auf Konzertreise. Vor rund 6000 Fans in der Wiener Stadthalle agierten Sänger Morten Harket, Pal Waaktaar-Savoy (Gitarre) und Magne Furuholmen (Keyboards) allerdings mehr neben- als miteinander.

Musikalisch gab's bei einem recht konventionellen Bühnendesign nichts zu meckern: toller Sound, wunderbare Arrangements zwischen rockig-melancholischer Erdverbundenheit und Synthie-Leichtigkeit, und vor allem die Magie in Mortens Stimme, ob bei "Stay On These Roads" oder "Crying In The Rain", ging nicht verloren. Doch der 56-Jährige will offenbar nur mit seinem Gesang entertainen, sucht keine Nähe zum Publikum, verbirgt sich im ersten Drittel hinter dunklen Sonnenbrillen, gibt sich als Frontman unterkühlt und schert sich auch um keine Überleitungen zwischen den Songs.

Regungsloses Publikum

Als Charmeur dient Magne, der sich immer wieder (auch mit deutschen Floskeln) direkt an die Fans wendet. Das aktuelle Album "Cast In Steel", nach dem die Tour benannt ist, nahm im Live-Repertoire nicht mehr Platz ein als das Debüt aus 1985 ("Hunting High And Low" mit "Take On Me") oder "Scoundrel Days" aus 1986. Trotz also des Hit-Reigens von Anfang an blieb das Publikum über weite Strecken dennoch regungslos, was eben am reduzierten Körpereinsatz Mortens lag. Für zwei Nummern überließ er ohnehin seinen Kollegen die Bühne. Bald will er bei a-ha übrigens ganz "das Licht ausmachen", wie er kürzlich erklärte. Das Ende für den nächsten Anfang? Wohl nicht. Die drei dürften sich nicht mehr sehr nahe stehen.