Buh-Rufe gab es vom etwas erschöpften Premierenpublikum so gut wie keine, auch nicht beim Auftritt des Berliner Volksbühne-Intendanten Castorf (64).

Allerdings hatte ein Teil des Publikums das Theater bereits nach der Pause, also nach etwa drei Stunden, verlassen. Die letzte Zusammenarbeit Castorfs mit dem "Resi" hatte vor Gericht geendet. Der Suhrkamp-Verlag setzte als Vertreter der Autoren-Tochter Barbara Brecht-Schall (1930-2015) im vergangenen Jahr gerichtlich durch, dass Castorfs Inszenierung von Bertolt Brechts "Baal" vom Spielplan verschwinden muss. Der Grund: Bei seiner Interpretation handle es sich "um eine nicht-autorisierte Bearbeitung des Stückes von Bertolt Brecht".