Als "Die Fremde und das Dorf" (gedreht in der Steiermark) im April 2014 ausgestrahlt wurde, schalteten 850.000 Österreicher ein. Damit rückte natürlich eine Fortsetzung ins Visier der Auftraggeber ORF und ZDF. Morgen Abend läuft sie an - Titel: "Ein Geheimnis im Dorf - Schwester und Bruder". Das Drehbuch stammt wieder von Konstanze Breitebner. Für Teil eins wurde sie Romy-prämiert.

Frau Breitebner, Sie haben in Film und Fernsehen eine Menge große Rollen gespielt. Auf einmal machten Sie auch als Autorin Furore. Wie kam das?

KONSTANZE BREITEBNER: Ganz ehrlich und einfach: Auf einmal gab es nicht mehr so viele Angebote für die Schauspielerin Konstanze Breitebner. Also musste ich ein zweites Standbein finden. Denn ich wollte nicht traurig in irgendeiner Ecke sitzen. Das macht Falten und depressiv.

Und das Umsatteln ging so mir nix, dir nix?

BREITEBNER: Glück gehabt. Gleich die erste Geschichte, die ich mir ausdachte, wurde zur Verfilmung angenommen. Seither kämpfe und arbeite ich. Manchmal bin ich nicht ganz glücklich damit, und würde vielleicht lieber mehr spielen, aber ich hab aus der Chance immerhin etwas gemacht.

Was war denn Ihr erstes Buch?

BREITEBNER: "Paradies in den Bergen" über einen leicht verrückten Bauern, der auf einem österreichischen Alpenberg Kiwis und Erdbeeren züchtet. Dafür gab es ein wirkliches Vorbild. Bernhard Schir hat ihn gespielt.

Wie kam es 2013 zu "Die Fremde und das Dorf"?

BREITEBNER: August Schmölzer, der ja auch mitwirkt, hat jahrelang an einer Geschichte gearbeitet. Er bot sie Produzent Wolfgang Rest an, und der gab mir den Auftrag, ein Drehbuch daraus zu basteln. Daraufhin ging ich mit August einen Tag lang zwecks Gedankenaustauschs in den steirischen Wäldern spazieren.

Haben Sie je gedacht, dass es eine Fortsetzung geben würde?

BREITEBNER: Was heißt gedacht? Ich hab's gewusst. Ich wollte unbedingt, dass es weitergeht. Auch, weil mir die Rolle von Franziska Weisz viel zu klein war. Sie hat das so toll gespielt. Diese Rolle habe ich nun ordentlich ausgebaut.

War's ursprünglich schwer, die diversen Charaktere zu erfinden?

BREITEBNER: Nein, weil ich ja im Dorf aufgewachsen bin, in Schönau an der Triesting. Und für einige der Hauptfiguren gab es Vorbilder. Nicht vom Aussehen, aber von der Lebenslinie her.

Inzwischen ist es ja kein Geheimnis mehr, dass Ihre "Dorf"-Story zur Trilogie ausgebaut wird?

BREITEBNER: Das dritte Buch habe ich bereits letzte Woche abgegeben. Es war mein nunmehr 13. Drehbuch.

Sind Sie denn etwas abergläubisch?

BREITEBNER: Jedenfalls machte die Arbeit dieser Ziffer alle Ehre. Es war einfach am schwersten. Vor allem, weil mein Anspruch an mich inzwischen sehr hoch geworden ist.