Beim zweiten Anlauf hat es geklappt: Nachdem sich Zoë Straub beim rot-weiß-roten Vorentscheid 2015 mit „Quel filou“ hinter den Bands The Makemakes und Dawa mit dem dritten Platz zufriedengeben musste, hat sie nun das Ticket nach Stockholm in der Tasche. Das vergnügte Sehnsuchtslied „Loin d’ici“ („Fern von hier“) schrieb sie gemeinsam mit ihrem Vater Christof, dem Kopf von Papermoon.

Gleich nach Ihrem Sieg haben Sie gesagt: Wir werden uns die Kritik zu Herzen nehmen und an allem noch ordentlich feilen. Woran genau?
ZOE: Nicht am Lied selbst, sondern an der Bühnenpräsentation und am Outfit. Das Ganze war wohl wirklich zu verkitscht und soll auch keine Assoziationen mit einer Barbie wecken. Die bin ich nicht! Ich will authentisch wirken und muss nun schauen, wie viel Elfen- und Märchenhaftes wir in die Show einfließen lassen. Die Hintergrund-animationen dürfen auch nicht zu sehr von der Musik ablenken.

Mit „Wir“ meinen Sie Ihren Vater Christof Straub?
ZOE: Ja, wir haben ja auch gemeinsam alle Titel meines Debütalbums geschrieben. Ich musste schon hören, dass er wohl alles bestimmt, aber das stimmt nicht: Wir arbeiten wirklich auf Augenhöhe miteinander.

Wettbewerbserfahren: Zoe Straub 2007 beim Kiddy Contest
Wettbewerbserfahren: Zoe Straub 2007 beim Kiddy Contest © ORF/Leitner


Hat der ESC aus Ihrer Sicht an Stellenwert bei der jüngeren Generation gewonnen? Wird der Wettbewerb auch musikalisch ernstgenommen?

ZOE: Auf jeden Fall. Der ESC hat vor allem bei meiner Generation seit dem Sieg von Loreen mit „Euphoria“ (2012 in Baku, Anm.) wieder an Stellenwert gewonnen hat. Das war ein großartiger Song, den ich mir bis heute anhöre – und er hat dazu beigetragen, dass der Wettbewerb auch musikalisch erst genommen wird. Ich selbst bin mit dem Song Contest aufgewachsen, das kann man ohne Übertreibung so sagen.

Sie hatten eine kleine Rolle in der ersten Staffel der „Vorstadtweiber“, kommenden Herbst wird man sie im ORF-Vierteiler „Pregau“, einem düsteren Krimidrama, sehen. In welcher Rolle?
ZOE: Ich verführe zwar den eigenen Onkel und löse damit in der Stadt Pregau eine Kettenreaktion auf, gehöre aber noch zu den netteren Charakteren. Ich hoffe, die Schauspielerei neben der Musik künftig noch forcieren zu können.