Die Nachricht schlug im September in der burgenländischen Kulturszene ein wie eine Bombe: Nach 2016 gibt es keine Haydnfestspiele mehr im Schloss Esterhazy, der Vertrag werde nicht verlängert, teilten die Esterhazy Betriebe damals mit. Ob die heurigen 28. Internationalen Haydntage wirklich die letzten im Schloss sind, bleibt laut Festspiel-Intendant Walter Reicher offen. Er ist optimistisch.

"Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich bin bei Haydn, der auch ein hoffnungsvoller Mensch war und gesagt hat: Auch wenn es momentan schlecht ausschaut, die Musik ist positiv. Wir werden sehen", sagte Reicher im Interview mit der APA. Es sei es nicht alleine seine Entscheidung, wie es weitergehen werde. "Es hängt ja nicht nur von mir ab. Es gibt Eigentümer auf meiner Seite und es gibt Eigentümer vom Schloss." Aber: "Was spricht dagegen, dass wir dableiben?", fragt er lachend.

Für die 29. Ausgabe der Haydntage im nächsten Jahr ist zwar das Programm erstellt und die Künstler sind da, wo sie ausgetragen werden, ist aber offen und birgt auch Stolpersteine. "Wir können momentan keine Verträge unterschreiben, weil wir keinen Schauplatz dazu bestimmt haben. Momentan sind mir noch alle im Wort, aber das wird natürlich immer schwieriger. Es ist keine lustige Situation, aber wir konzentrieren uns jetzt hundertprozentig auf das, was wir heuer haben."

Heuer stehen von 8. bis 18. September im Schloss die 28. Internationalen Haydntage mit dem Titel "Haydn & Böhmen" an. Der Kartenverkauf läuft "super", bereits bei der 27. Ausgabe hätten treue Besucher ihre Tickets schon bestellt. "Es ist der Beginn eines neuen Zyklus", so Reicher. Mit dabei sind Fixstarter Adam Fischer und die Österreichisch-Ungarische Haydnphilharmonie - "das gehört einfach dazu". Außerdem habe man sich in gewohnter Manier Künstler eingeladen, die schon einmal hier waren und beim Publikum sehr gut ankamen. "Da gehört zum Beispiel das Kammerorchester Basel mit Sebastian Knauer, einem ganz tollen Pianisten, der in Deutschland ein Star ist und den man auch in Österreich gut kennt, dazu. Außerdem haben wir Simone Kermes eingeladen, die mit den ebenfalls schon mal hier gewesenen The Clarinotts auftreten wird. Das wird gewaltig werden", freute sich der Intendant.

Aber auch neue Gesichter, wie Starpianist Ronald Brautigam, werden ins Schloss geholt. "Er spielt unglaublich Haydn und liebt Haydn. Und es ist höchste Zeit, dass wir ihn jetzt nach Eisenstadt bekommen haben. Das war immer eine terminliche Frage."

Derzeit laufen im Hintergrund einige Gespräche über die Zukunft. Details wollte Reicher, der im nächsten Jahr "Haydn & Paris" thematisieren wird, jedoch noch nicht bekannt geben. Fix ist aber: "Wir tun nicht so, als ob das das letzte Jahr wäre. Wenn es so ist, ist es dann halt so. Aber wir gehen auf jeden Fall nicht davon aus, dass es das letzte Jahr ist."

(S E R V I C E - 28. Internationale Haydntage "Haydn & Böhmen", von 8. bis 18. September im Schloss Esterhazy in Eisenstadt, Informationen und Tickets: )