"Per Norgard ist einer der originellsten Komponisten des Nordens, dessen Werk doch weit über die skandinavischen Grenzen hinaus von einzigartiger Bedeutung ist", urteilte das Stiftungskuratorium. Das Lebenswerk des 1932 geborenen Dänen erstrecke sich über nahezu alle musikalischen Gattungen. "Norgards Musik hat ihren Ursprung dabei fest in der musikalischen Tradition Skandinaviens, ohne jedoch in ihr zu verharren."

Norgard wuchs nach Angaben der Stiftung als Sohn eines Textilkaufmanns in einem Arbeiterviertel Kopenhagens auf. Seine Eltern betrieben einen Brautmoden-Laden. Doch Norgard schlug eine ganz andere Richtung ein und entschied sich für die Musik. Sein musikalisches Denken kreist um den Unendlichkeitsbegriff. Er entwickelte eine kompositorische Technik, die er "infinity series" nennt. Es handelt sich dabei um eine Methode, bei der sich dieselben musikalischen Strukturen immer wieder neu auf verschiedenen Ebenen entfalten.

Die Preisverleihung findet am 2. Mai im Münchner Residenztheater statt. Der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Ex-Verleger Michael Krüger, wird die Auszeichnung überreichen. Außerdem verleiht die Ernst von Siemens Musikstiftung drei Förderpreise an junge, vielversprechende Komponisten. Die Namen der Förderpreisträger sollen Ende Februar bekannt gegeben werden. Insgesamt vergibt die Stiftung in diesem Jahr mehr als 3,2 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern.