Als Dorfpolizist Hannes Muck muss Gerhard Liebmann in Andreas Prochaskas ORF-Landkrimi „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“ seinen Freunden in einem Kärntner Dorf auf die Füße steigen. Man möchte ihn „gleichzeitig umarmen und schütteln“, hieß es in der Kritik der Kleinen Zeitung. Rund 10.000 Menschen sahen den Film in Kärnten im Kino.


Wie lange haben Sie dafür gebraucht, sich das Kärntnerische anzutrainieren?
GERHARD LIEBMANN: Ich habe beinahe ein halbes Jahr geübt und mich langsam an das Kärntnerische herangetastet, ich wollte es so authentisch wie möglich entwickeln lassen. Zuerst habe ich die Feinheiten gar nicht gehört. Durch das Immerwiederüben und Aussprechen habe ich plötzlich Nuancen gehört.


Wie sehr haben Sie den Dialekt verinnerlicht?
LIEBMANN: Das Kärntnerische ist mir tatsächlich in Fleisch und Blut übergegangen. Ich habe eine Zeit lang meine Umwelt damit unterhalten. Die Betonung „Ålta“ ist mir sehr ans Herz gewachsen und war sehr schwierig für mich – wie das Wort „Våta“ auch.


Was ist die Essenz der ORF-Reihe Landkrimis?
LIEBMANN: Ich würde sie so bezeichnen: Regionalität, die zu Universalität wird. Natürlich in die Materie reingehen und damit etwas viel Größeres erzählen: übers Menschsein.


Sehen Sie im Kärntner Fall Potenzial für eine Fortsetzung?
LIEBMANN: Der Stoff bietet sich an, die Geschichte weiterzuerzählen. Ich will selber wissen, wie es weitergeht, und ich würde mich freuen, wenn es eine geben würde.
Sie gelten als unglaublich wandelbarer Schauspieler.

Manchmal muss man zwei Mal hinschauen, ob Sie das wirklich sind. Wie verleiben Sie sich Rollen ein?
LIEBMANN: Ich versuche, die Rolle zu spielen, und dazu mache ich mir im Vorfeld Gedanken – die betreffen das Wesen der Figur und ihr Aussehen. Ich mag das Nichtwiedererkennbare sehr. Und ich mag es auch, mich einer Situation, einem Menschen auszuliefern.


Wo sehen wir Sie demnächst?
LIEBMANN: Der TV-Mehrteiler „Pregau“ ist abgedreht, ebenso das TV-Drama „Bergfried“. Im TV-Dreiteiler „Maximilian“ spiele ich eine kleine Rolle und 2016 drehen wir eine neue Folge von „Spuren des Bösen“.