Mit einem Zitat Thomas Bernhards hat Burgschauspielerin Kirsten Dene am Mittwochabend den Joana-Maria-Gorvin-Preis im Burgtheater entgegen genommen. "Was sollte denn, bei einer solchen Gelegenheit, gesagt werden, außer dem Wort Danke?", sagte die 72-Jährige, die von der Berliner Akademie der Künste für ihre überragende Leistung als Theaterkünstlerin im deutschsprachigen Raum geehrt wurde.

In der Begründung der Jury hieß es, Dene gehöre zu jenen großen Schauspielerinnen, "die, wenn sie die Bühne betreten, uns in Bann zu schlagen und beseligend zu betören vermögen". "Die ist ja großartig!", erinnerte sich Jurymitglied und Schauspielkollege Ulrich Matthes an seine ersten Begegnungen mit Dene mittels Tagebuch, wie aus einer Aussendung des Burgtheaters hervorgeht. Klaus Völker von der Akademie der Künste ehrte Dene als "Magierin des Theaters, als Komödiantin mit Haltung, als umwerfende Verrückte".

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ist nach der in Rumänien geborenen Schauspielerin Joana Maria Gorvin (1922-1993) benannt. Er wird alle fünf Jahre von der Berliner Akademie der Künste im Auftrag der Gorvin-Stiftung vergeben. In ihrer Dankesrede vor geladenen Gästen erinnerte sich Dene an ihre Jahre an der Schauspielschule in Hamburg, wo sie Gorvin oft auf der Bühne gesehen habe. Seit 1986 im Ensemble des Burgtheaters, ist Kammerschauspielerin Dene aktuell in Leo Tolstois "Die Macht der Finsternis" im Akademietheater, ab Frühjahr wieder in Nestroys "Der Talisman" und ab April unter der Regie von Dieter Giesing in Yasmina Rezas neuem Stück "Bella Figura" auf der Bühne zu sehen.