Im Theater im Bahnhof feiert heute "Wahr und gut und schön - eine Komödie rechts der Mitte" Premiere. Die Idee zu diesem Stück entstand bereits im Vorjahr, "als das Phänomen des ,Nipsters' auftauchte", erzählt Regisseur Ed Hauswirth. Der Nazi-Hipster, für die "Welt" damals "der neueste Zombie im Katalog der Modetorheiten", war als Medienphänomen zwar bald wieder verschwunden.

"Bei uns", so Hauswirth, "gab es aber damals die Idee einer ,Nipster'-Komödie, um uns wieder politisch zu positionieren." Vom "Nipster" arbeitete sich das Team schließlich zum ganz gewöhnlichen Rassismus vor, "in den Alltag und in die Alltäglichkeiten des Gedankenguts. Die Annäherung an eine Mentalität, das ist unser Versuch". Der Titel "Wahr und gut und schön" treffe dabei "eine Form von hehrer Haltung, die dem deutsch-österreichischen Gedankengut nicht fern ist", sagt Hauswirth.

Worüber gelacht werden darf

Was die Mitte heute eigentlich ist und wo rechts anfängt, lässt sich aus Sicht des Regisseurs nicht einfach so beantworten: "Ich glaube, dass die Mitte im politischen Feld so breit geworden ist - und so amorph, dass es schwierig wurde zu sagen, wo sie ist. Die Leute sind deswegen auch oft orientierungslos, wenn Angstszenarien eine Rolle zu spielen beginnen."