Für Paula Beer waren die letzten Jahre schlicht und einfach "Wahnsinn", sagt sie. Mit 13 wurde die Berlinerin von Chris Kraus als Gutstochter Oda von Siering im historischen Drama "Poll" besetzt. Seitdem hat sie ihr Abitur gemacht, in Filmen wie dem österreichischen Alpenwestern "Das finstere Tal" überzeugt - und unter Regiegröße Francois Ozon kürzlich ihren ersten französischen Film abgedreht.

Dreh war "großartig"

Die halb französisch-, halb deutschsprachige Rolle in "Frantz" stelle das "bisher Abgefahrenste" in ihrer noch jungen Karriere dar, meint die 20-Jährige im APA-Gespräch anlässlich des Kinostarts des Jugenddramas "4 Könige" am Freitag. Der Dreh mit Ozon sei "großartig" gewesen und sie sei dankbar für die unterschiedlichen, tollen Projekte, die ihr "Poll" ermöglicht hat. "Langsam wächst mein Bewusstsein, was das bedeutet, in einem Film eine Hauptrolle zu spielen", räumt Beer ein. "Ich habe total Lust auf all das, aber ich habe vor Erfolg auch ziemlich Respekt."

Tiefes Loch

Im von Ozon geschrieben und inszenierten Historiendrama verkörpert Beer eine junge deutsche Frau, die ihren Verlobten im Ersten Weltkrieg verloren hat und dadurch in ein tiefes Loch fällt. "Sie lebt bei ihren Schwiegereltern und ihr einziger Lebensinhalt ist es, für die beiden da zu sein", erzählt die Schauspielerin. "Dann taucht eines Tages ein junger Franzose in ihrem Dorf auf und bringt ein bisschen den Geist und das Gefühl ihres Verlobten zurück und weckt in ihr wieder Hoffnung." Noch ist der Film nicht fertiggestellt und ein Kinostart noch nicht bekannt. "Ich glaube aber, es wird ein sehr romantischer, vielleicht auch sehr dramatischer Film über Liebe, Hoffnung, Ängste, Wahrheit."

"Pampa Blues"

Nach den Dreharbeiten zum Fernsehfilm "Pampa Blues", Theresa von Eltz' Spielfilmdebüt "4 Könige" und Francois Ozons "Frantz" in diesem Jahr gönnt sich Beer nun erstmal "freie Zeit". "Wenn man nur zwischen Interviews, Presseterminen, Fotoshootings, Castings und Drehs pendelt, ist man in einer anderen Welt und braucht dann auch mal den normalen Alltag", so Beer. In den Monaten zwischen Drehs könne sie "studieren, an sich arbeiten, beobachten". "Ich will ja nicht Paula Beer spielen, ich will Rollen spielen."