Trauer um Luc Bondy: Frankreichs Kulturministerin Fleur Pellerin zeigte sich am Samstag auf Twitter "schockiert" ob der Nachricht vom Tod eines "der größten Regisseure Europas".

Als "einen großen Mann des Theaters" betrauerte auch Österreichs Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) den Verstorbenen. "Luc Bondy hat das Kultur- und Theaterleben in Österreich maßgeblich mitgeprägt", so Ostermayer: "Mit ihm verliert die Theaterwelt einen Avantgardisten und künstlerischen Freigeist."

In einer gemeinsamen Aussendung vom Samstag betrauern der künstlerische Direktor Sven-Eric Bechtolf und die kaufmännische Direktorin Helga Rabl-Stadler den Tod des Schweizer Theatermanns, dem sie "als Menschen und als Künstler viel zu verdanken" haben. "Luc Bondy war ein verspielter und tiefer Mensch, eine Homme de lettres und ein Mann des Lebens. Ein Liebender, ein Spieler, ein Weiser. Es kommt uns vor, als sei die Welt sich durch seinen Tod weniger gewahr."

Auch Dominique Meyer, Direktor der Wiener Staatsoper, reagierte tief betroffen auf den Tod Bondys, mit dem ihn eine "sehr vertrauensvolle Freundschaft verband". "Er war ein vielseitiger, universalgebildeter Theatermann mit einer ausgeprägten künstlerischen Bandbreite", so Meyer.

"Luc Bondy war ein Großmeister seiner Kunst, ein Verführer, eine Instanz des Theaters", reagierten Wiens Bürgermeister Michael Häupl und der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny tief betroffen auf den Tod des Regisseurs und Intendanten: "Als Weltbürger stand er für Offenheit, Aufklärung und Qualität, das europäische Theater des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts hat er mit präziser Ästhetik und prägnanter Sprache geprägt wie kaum ein anderer. Er hat das Wiener Bühnengeschehen über Jahrzehnte hinweg bereichert. Als feinsinniger Regisseur und Leiter der Wiener Festwochen hat Bondy die künstlerische Ästhetik einer ganzen Generation beeinflusst. Seine intensive Auseinandersetzung mit der klassischen und zeitgenössischen Dramatik hat den literarischen Figuren auf der Bühne Leben eingehaucht. Im Schatten des Holocaust geboren hat er mit der nachkommenden Generation eine neue gemeinsame Identität aufgebaut. Sein Beitrag für das Theater und die Gesellschaft wird noch lange Zeit in der Kunstwelt wirken."