Speichern von Artikeln auf Disketten, Websites ohne Bilder - wegen der langsamen Internetverbindungen - und Festnetztelefonie: Vor 20 Jahren steckte die digitale Welt noch in den Kinderschuhen. Dennoch wurde bereits 1995 die erste Webversion der Kleinen Zeitung gelauncht. Mit "Willkommen bei der Online-Version der Kleinen Zeitung!" wurden auf der Startseite die ersten User begrüßt. Die Website wurde damals von einem kleinen Team an Redakteuren betreut. Zwei davon, die fast von Beginn an dabei waren, erzählen, was "digital" im Jahre Schnee bedeutete.

Als die „Stromzeitung“ noch ein Experiment war

Seit 1998 bei der Kleinen Zeitung an Bord und im Digital-Bereich tätig ist Andrea Rieger, heute im Graz-Ressort:

"Sitzt man heute im neuen, modernen Newsroom der Kleinen Zeitung, fühlt sich der Blick zurück ins Jahr 1996 an wie eine Reise ins Pleistozän. Der Arbeitsplatz des ersten Vollzeit-Onlineredakteurs in einem fensterlosen Kammerl sprach nicht dafür, dass man damals der „Stromzeitung“ große Zukunft einräumte. Als 1998 eine mehrköpfige Onlineredaktion ihren Dienst aufnahm, gab es Smartphones noch nicht einmal in Science-Fiction-Filmen. Heute nutzen selbst Oma und Opa die Handy-App der Kleinen Zeitung, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Aktuell über die Olympischen Winterspiele in Nagano zu berichten, hieß 1998 plötzlich nicht mehr, die Leser einen Tag nach den Bewerben mit (gedruckten) Geschichten zu versorgen. Es galt, alles im Kasten zu haben, bevor Sportfans morgens ihren Computer hochfuhren. „Live“ nannte man das Ende der 90er-Jahre. Schnee von gestern, über den man in Zeiten der Echtzeitberichterstattung heute schmunzelt."

Vom Röhrenmonitor zur Multimedia-App

Thomas Golser, mittlerweile Leiter des Newsressorts, ist seit 2001 dabei:

"Als die Twin Towers in New York zu Schutt zerfielen und die USA sich im Angesicht des Terrors zu sammeln versuchten, war das tägliche Arbeitsumfeld eines Online-Redakteurs in vielerlei Hinsicht ein anderes: Wir blickten in Röhrenmonitore, die Möglichkeiten, auf Facebook und Twitter zusätzliche Informationen zu sammeln, gab es nicht, und Smartphones waren den Menschen noch keine Dauerbegleiter.
Heute, gut 14 Jahre später, ist die Medienwelt rastloser denn je, Informationen quellen aus allen Kanälen. Es wurde noch wichtiger, Übersicht zu schaffen, relevante Information herauszufiltern und aufzubereiten. Jetzt sagen zu können, wie der digitale Informationsfluss in 20 Jahren aussehen wird, wäre, vorsichtig formuliert, ein kühnes Unterfangen. Die technologischen Möglichkeiten kommen im Eilzugstempo daher und stoßen sich gegenseitig weiter an. Nicht nur deshalb ist dieser 20. Geburtstag ein wahrlich historisches Jubiläum. Wir bleiben am Drücker."

Meilensteine der Digital-Geschichte

Die wichtigsten Ereignisse der letzten zwei Digital-Jahrzehnte wurden in Screenshots und mit Fotos dokumentiert - Lachen garantiert.

Der nächste digitale Meilenstein folgt übrigens im nächsten Jahr: mit dem Launch einer ganz neuen Website.