Worum geht's in der neuen „Tatort“-Folge aus Kiel?
ANTWORT: Am Strand wird eine verwirrte Frau aufgefunden, sie kletterte aus einer Kühltruhe. Ihre Verfassung erinnert die Beamten sofort an den unscheinbaren, unheimlichen Paketzusteller und Serienkiller Kai Korthals (Lars Eidinger). Er hatte ein Faible für Zahnbürsten und Wohnungen seiner Opfer sowie für Kommissarin Sarah Brandt (Sibel Kekilli). Der Frauenmörder entkam zum Schluss.


Was ist das Besondere an diesem Fall?
ANTWORT: Die Folge „Borowski und der stille Gast“ wird nach mehr als drei Jahren nun zu Ende erzählt. Dass ein Mörder am Ende nicht gefasst wird, hat im „Tatort“-Universum Seltenheitswert und löste damals Proteste aus. Umso eindringlicher hat sich der Fall ins kollektive Krimigedächtnis eingenistet.


Wie schlagen sich die Ermittler Borowski und Brandt?
ANTWORT: Eigentlich hat Borowski gerade Besseres zu tun. Überraschenderweise ist des Kommissars große Liebe, die Psychologin Frieda Jung (Maren Eggert) wieder aufgetaucht und die beiden planen ihr gemeinsames Leben. Der Hochzeitstermin ist fixiert – dann ist die Verlobte verschwunden. Korthals hat sie entführt. So viel sei verraten: so zerrissen und unprofessionell hat man Borowski noch nie erlebt.


Funktioniert die Fortsetzungsgeschichte?
ANTWORT: Es ist nicht der selbe Korthals der zurück kommt, er hat sich verliebt, ist Vater geworden und will sein Leben in den Griff bekommen. Als Zuseher erhält man Einblicke in seine Abgründe und Rachegelüste, gleichzeitig empfindet man aber auch Mitleid mit ihm.


Wie spannend ist der heutige „Tatort“ zum 45. Jubiläum?
ANTWORT: Sehr spannend. „Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes“ ist ein raffiniertes, psychologisch perfides Kammerspiel, in dem auch die blinde Vertrautheit zwischen Brandt und Borowski auf eine harte Probe gestellt wird.


Muss man heute Abend einschalten?
ANTWORT: Unbedingt, erstens kann man dann endlich wieder unbeschwert Zähneputzen und zweitens ist Lars Eidinger der beste „Tatort“-Bösewicht aller Zeiten