Die erste szenische Opernproduktion der Festwoche fand 1980 statt: Monteverdis "L'incoronazione di Poppea" unter der Leitung von Alan Curtis. Ihr 40-jähriges Jubiläum wollen die Festwochen jedoch nicht nur mit Komödien, Trubel und Heiterkeit feiern, sondern unter dem Motto "Tragicommedia" alle "Saiten der Musik aus Renaissance, Barock und Klassik zum Schwingen bringen".

Mit "Il matrimonio segreto" hat der künstlerische Leiter Alessandro De Marchi für das Jubiläum eine der erfolgreichsten Opernkomödien ausgesucht. Kaiser Leopold II. habe bei ihrer Uraufführung sogar "da capo" gerufen und damit verlangt, dass das gesamte Stück noch einmal aufgeführt werde, erzählte der Dramaturg Rainer Lepuschitz. Erstmals sollen bei den Festwochen im kommenden Jahr auch die ganz Kleinen auf ihre Kosten kommen: Mozarts "Die Zauberflöte" wird in einer historischen Version für kleines Ensemble als Kinderoper auf die Bühne kommen.

Die Teilnehmer des alljährlichen Cesti-Wettbewerbs bekommen es 2016 in der Barockoper:Jung mit einer Oper Cestis zu tun, allerdings mit einem Werk, das bisher nicht unter seinem Namen bekannt war. Italienische Musikwissenschafter hätten "Le nozze di sogno" jedoch als Komposition des einstigen Innsbrucker Hofmusikers P. A. Cesti identifizieren können, erklärte De Marchi. Der frühere Festwochenmusiker Alan Curtis hätte die Oper entdeckt und sie bei den Jubiläumsfestwochen dirigieren sollen. Da Curtis jedoch im Sommer diesen Jahres verstarb, soll "Le nozze di sogno" nun in Gedenken an den Künstler aufgeführt werden, sagte De Marchi.

Für die Jubiläumsausgabe haben die Festwochen außerdem mehrere prägende Künstler und Ensembles der Festival-Vergangenheit eingeladen. So werden unter anderen De Marchis Vorgänger René Jacobs und Howard Arman zu Gast sein. Neue Akzente wollen die Veranstalter im kommenden Jahr mit einem Konzert im Treibhaus setzen. Der "Festwochen-Remix" soll elektronische und alte Musik verbinden. Dabei trifft der Hamburger Soundkünstler "Stimmig" auf die heimischen Barockmusiker Margret Köll, Herbert Walser-Breuß und Walter Rumer.