"Ist es gerechtfertigt, das Jubiläum zu feiern?", stellte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) eingangs zur Frage, um dann die Antwort gleich nachzuliefern. "Es gibt immer 'Zeiten wie diese', jetzt etwa mit der Flüchtlingsbewegung." Aber vor ein, zwei Generationen sei das Land als Flüchtlingsschauplatz noch viel höher betroffen gewesen. "Gerade jetzt muss Platz für ein Jubiläum sein." Dabei sei es nicht die Absicht, Weihrauch aufsteigen zu lassen, es sei vielmehr ein bewusstes Innehalten aus dem Alltag und der Schnelllebigkeit. "Wir wollen der Frage nachgehen: Woher kommen wir, wer sind wir, wohin wollen wir gehen?"

Den Auftakt zum Jubiläumsjahr bildet der rund 25-minütige Pausenfilm des Neujahrskonzertes, der heuer Salzburg präsentiert und von 60 bis 70 Millionen Menschen gesehen werden dürfte. "Das ist unbezahlbar, eine Riesenwerbung", schwärmte der Landeshauptmann. Die Auftaktveranstaltung in Salzburg findet dann Mitte Jänner im Mozarteum statt. Die zentrale Veranstaltung der Feierlichkeiten ist die Landesausstellung "Bischof. Kaiser. Jedermann" im Salzburg Museum. Am 200. Jahrestag der Unterzeichnung des Münchner Vertrages, am 14. April, wird ein Festakt in der Residenz abgehalten. Zahlreiche Einrichtungen, von den Salzburger Festspielen bis zum Landestheater und der Landesmusikschule Musikum werden sich ins Jubiläumsjahr einbringen.

Seit heute ist ein Überblick über die Veranstaltungen auch auf der Homepage online, erläuterte Geschäftsführer Friedrich Urban. Insgesamt steht für "Salzburg 20.16" ein Budget von 5,7 Mio. Euro zur Verfügung: Vier Mio. Euro schießt der Bund zu, eine Mio. Euro kommt vom Land, und die Stadt unterstützt die Landesausstellung mit 750.000 Euro. Aus 200 Projektideen wurden 190 offizielle Anträge, die von einem Beirat gesichtet wurden. Auf dessen Empfehlung lehnte das Kuratorium (Vertreter der drei Regierungsparteien ÖVP, Grüne und Team Stronach sowie je ein Vertreter des Bundes und der Stadt) 84 Projekte ab und schickte 106 Vorhaben auf den Weg zur Umsetzung.

Zusätzlich dazu läuft derzeit noch die Ausschreibung für Projekte der Freien Szene. Hier werden Ideen zu den Themen "Grenzen" und "Salzburg Utopien" gesucht. Das Budget dazu umfasst 200.000 Euro, sagte Urban.

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