Insgesamt sieben assoziative Themenräume, in denen vielfältige Auseinandersetzung mit Natur und Mensch, Gesellschaft und Architektur stattfindet, verknüpft Oberhollenzer zu einer geradezu dramaturgisch angelegten Schau. Das Entree ist von Landschaften geprägt, darunter dichter Urwald (Thomas Struth) und ein malerischer Wasserfall von Nina Pohl als düster-dynamischer Blickfang. Im folgenden Raum werden dann - u.a. bei Andreas Gursky, Ana Sluga, Massimo Vitali - die Eingriffe in diese Landschaft sichtbar: Müllhalden, Massenstrände, Skipisten. 

Porträts zwischen Nüchternheit und Pathos, junge Liebende und alte Körper begegnen dem Besucher in Arbeiten u.a. von Lisl Ponger, Thomas Ruff, Bettina Rheims, Lucia Papco und Ken Lum mit seinen zweifelnden Mienenspielen. Bilder von Interieurs und Räumen - Kirchen, Museen und Lois Renners inszenierte Ateliers - belegen deren geschichtliche Aufladung.   

Brisante Aspekte bringen die Arbeiten von Tal Adler ein, der die Repressionen dokumentiert, denen die Beduinen im israelischen Negev ausgesetzt sind, oder auch von Shirin Neshat, die iranische Männer- und Frauengruppen im Kontrast zeigt. Am Ende der Ausstellung steht das Entschwinden des Motivs, das Verschwimmen der Konturen bei Mike Kelley, Eva Schlegel oder Marie Luise Lebschik: ein atmosphärisch dichtes optisches Fade-out.