Gemeinnützige Organisationen sind nämlich von der geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Karten von zehn auf 13 Prozent ausgenommen. Zusätzlich unterliegen alle Einnahmen aus Sponsorengeldern einem Steuersatz von zehn Prozent - bisher wurden 20 Prozent eingehoben. Auch an organisatorischem Aufwand bleibt den Festspielen einiges erspart: Die Registrierkassenpflicht gilt ebenfalls nicht für gemeinnützige Unternehmen. "An Abenden sind bis zu 30 Programmverkäufer im Einsatz, die dann mit Registrierkassen ausgerüstet hätten werden müssen", betonten die Festspiele in einer Aussendung und sprachen von "einer für Gegenwart und Zukunft besonders wichtigen Entscheidung".

Rekordergebnis

Die Genehmigung durch das Festspiel-Kuratorium war notwendig geworden, weil das Festspielfondsgesetz von 1950 zwar keine Gewinnausrichtung vorsieht, der ursprüngliche Zweck aber nicht klar genug konkretisiert war, wie Festspiele-Anwalt Thomas Freylinger zur APA sagte. Darum sei in der Sitzung noch die notwendige "ergänzende Rechtsgrundlage" geschaffen worden. Die Salzburger Festspiele gelten damit wie die Bundestheater und die Bregenzer Festspiele als gemeinnützig.

Zugleich beschäftigte sich das Kuratorium am Freitag mit dem vorläufigen Rechnungsabschluss für 2015. Wie der derzeitige Vorsitzende des Festspielkuratoriums, der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden sagte, lagen die Einnahmen aus dem Kartenverkauf mit 28,64 Millionen Euro noch um 170.000 Euro über dem bisherigen Rekordergebnis von 2014. Das sei der Steigerung bei der Auslastung auf 95 Prozent zu verdanken, obwohl heuer die Einnahmen aus dem Festspielball fehlten und 11.000 Karten weniger aufgelegt worden sind.

Beim Jahrespersonal konnten durch die Nicht-Besetzung offener Stellen und durch die Reduktion der Überstunden 330.000 Euro weniger aufgewendet werden. In Summe werde erwartet, dass die Personalkosten unter Budget bleiben. Der geprüfte Rechnungsabschluss wird dem Kuratorium in seiner nächsten Sitzung vorgelegt, die voraussichtlich im Februar 2016 stattfindet.

Finanzreserven

Wie Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler in der Aussendung betonte, sei es gelungen, in diesem Sommer endlich wieder Reserven aufzubauen. Die zurückgelegten Mittel sollen dabei zweifach verwendet werden. Die Hubpodien auf der Bühne des Großen Festspielhauses müssen im kommenden September um 1,5 Millionen Euro modernisiert werden, dazu soll Geld in das Programm 2017 fließen.