"Setz entwirft in seinem Roman mit großem Sprachwitz einen Thriller, mit zahllosen Bezügen sowohl zur Hoch- als auch Populärkultur", heißt es in der Begründung der Jury. Mit einer Ästhetik der Drastik unterlaufe er moralische Üblichkeiten, alles Eindeutige und Erwartbare.

In dem Buch, das auch auf der Longlist für den diesjährigen Deutschen Buchpreis stand, geht es um eine junge Frau, die sich um einen Rollstuhlfahrer kümmert. Dass der notorische Stalker und unberechenbare Frauenhasser selbst Opfer eines rachsüchtigen Stalkingopfers sein könnte, veranlasst sie unter anderem zu detektivischen Friedhofsgängen und Wohnungseinbrüchen.

Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wird von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk gestiftet und zählt zu den angesehensten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Marion Poschmann und Sibylle Lewitscharoff. Im vergangenen Jahr bekam der Schriftsteller Thomas Hettche den Preis.