Marlene Streeruwitz wurde am 28. Juni 1950 in Baden bei Wien geboren, ab 1986 trat sie mit literarischen Veröffentlichungen und als Verfasserin von Hörspielen in Erscheinung. Die Uraufführungen von "Sloane Square." und "Waikiki-Beach." am Kölner Schauspielhaus brachten ihr 1992 den Titel "Nachwuchsautorin des Jahres" der Zeitschrift "Theater heute" ein. 1996 erschien ihr erster Roman "Verführungen.", der ihr den Mara-Cassens-Preis einbrachte. Im Jahr darauf folgte "Lisa's Liebe.", ein dreibändiger "literarischer Groschenroman" über eine Frau auf der Suche nach der großen Liebe.

Streeruwitz widmete sich in der Folge zunehmend dem Prosa-Schreiben - u.a. erschienen der Roman "Nachwelt." (1999), die Erzählung "Majakowskiring." (2000) und die Romane "Partygirl." (2002) und "Jessica, 30." (2004). In "Die Schmerzmacherin." (2011) absolviert eine junge Frau eine Ausbildung zur Angestellten eines internationalen Sicherheitsunternehmens, wird aber mit beinharten Trainings und undurchschaubaren Vorgängen konfrontiert, denen sie sich nicht gewachsen fühlt. Der Roman brachte Streeruwitz eine Nominierung für den Deutschen Buchpreis.

Das Thema Deutscher Buchpreis ließ sie in der Folge nicht mehr los. 2014 landete sie mit "Nachkommen." einen literarischen Coup: In dem Buch reist die für den Buchpreis nominierte Protagonistin Nelia Fehn mit ihrem Debüt-Roman "Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland" nach Frankfurt, wo sie tiefe Einblicke in die Literaturbetriebsmaschinerie erhält. "Nachkommen." schaffte es immerhin auf die Longlist - mehr Ironie geht nicht. Kurz vor der Buchmesse legte Streeruwitz dann Nelia Fehns Roman selbst vor - das wohl am besten angekündigte Romandebüt der Saison konnte sich sehen lassen.