Farbe brachte dabei jene Frau in die Veranstaltung, die Cate Blanchett und Rooney Mara für den Eröffnungsfilm "Carol" einkleidete: Für Sandy Powell, Kostümbildnerin und dreifache Oscarpreisträgerin, sei Todd Haynes' Melodram "einer der schönsten Filme, bei denen ich je gearbeitet habe", sagte die Britin mit knallorangenen Haaren und bunt gestreiftem Jackett. Ihr erster Wien-Besuch werde sie in den kommenden Tagen jedenfalls zu "den Klimts, den Schieles und den Munchs", aber auch in manch "schäbige Bars" und zu Flohmärkten führen.

"Totale Blamage"

Den ersten Besuch nach drei Jahren gesundheitlich bedingter Pause stattete indes Eric Pleskow Wien und "seiner" Viennale" ab. "Alles wie beim Alten", bemerkte der mittlerweile auf den Rollstuhl angewiesene, aber nichtsdestotrotz schlagfertige Pleskow angesichts der geschlagenen Wien-Wahl auf der Bühne. Und versicherte augenzwinkernd, er wäre auch bei einem Sieg der FPÖ wieder aus seiner Wahlheimat USA in jene Stadt zurück gekommen, aus der ihn die Nazis einst vertrieben haben. "Diesmal wäre ich gekommen, um euch zu trösten und zu sagen, dass ihr kein Monopol auf blöde Wähler habt", so der Hollywood-Produzent, dessen Trost nun vor allem einem Bundesland gilt: Dass nämlich sein "guter Freund" Arnold Schwarzenegger ausgerechnet die TV-Show "Celebrity Apprentice" des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump beerbe, "ist für die Steiermark eine totale Blamage".