Das diesjährige Sujet für das Mountainfilmfestival steht wie kaum ein anderes für den Berg und die Annäherung durch den Menschen und hat nichts an Dramatik verloren: Auf einer rund 150 Jahre alten Illustration geht ein Bergsteiger hinter einem Felsen vor Steinschlag in Deckung. Der Alpinismus darf als ebenso alt wie das gezeichnete Bild gelten - es zeigt die Ersteigung des Matterhorns durch eine britisch-schweizerische Seilschaft. Nur haben sich die Darstellungsformen geändert - ein Punkt, dem sich das Festival widmet, unter anderem in dem Porträt des Bergmalers "Giovanni Segantini - Magie des Lichts", dem Bruno Ganz seine Stimme leiht. Die alpine Legende haben der Spielfilm "Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit" mit Tobias Moretti und Brigitte Hobmeier sowie die Doku "Luis Trenker - ein Mann und seine Legenden" von Karin Duregger im Blickwinkel - insbesondere dem Propagandaaspekt, der dem Bergfilm in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zukam.

Ein Beispiel für die Nutzung der Neuen Medien ist "82summits" des Schweizer Bergsteigers Ueli Steck. Er hat im Sommer alle 82 Viertausender der Alpen in 62 Tagen "abgelaufen" - als Interessierter konnte man über Twitter, Facebook und Instagram dabei sein. Der Film - geschossen u.a. vom Hubschrauber aus - ist knapp einen Monat nach dem medialen Berggang fertig geworden.

Ein in Ruhe und Schönheit spektakulärer Film wartet mit "Wilde Slowakei" des Deutschen Jan Haft. Das kleine ostmitteleuropäische Land zeigte sich in vielen Gesichtern, von den schroffen Gipfeln der Tatra bis zu ruhigen Flusslandschaften - in denen ohne die in Österreich übliche Aufregung Wolf und Bär hausen können. Den Steirer Franz Leopold Schmelzer hat es ins südwestafrikanische Namibia gezogen: In "Afrikas Wilder Westen" spielen die vor über 100 Jahren mit den deutschen Kolonisten ins Land gekommenen und nun verwilderten Pferde die Hauptrolle im "Wüsten-Streifen".

Der Wettbewerb des Festivals wird in vier Kategorien ausgetragen: Alpinismus und Expeditionen, Sport in Berg- und Naturräumen, Natur und Umwelt sowie Menschen und Kulturen. Gezeigt werden die Filme im Dom im Berg, dem Congress und dem Schubertkino. Der Hauptpreis ist der "Grand Prix Graz" mit 5.000 Euro für den besten Film, die vier mit je 3.000 Euro dotierten Preise "Kamera Alpin Gold" zeichnen die Topfilme der vier Kategorien aus. Die "Kamera Alpin Austria" ist für den besten österreichischen Film im Festival mit 2.000 Euro ausgelobt.

Gewinnen kann auch das Publikum: An den letzten drei Festivaltagen von 12. bis 14. November, an denen die Filme im Congress Graz gezeigt werden, stehen wertvolle Preise zu Verlosung per Eintrittskarte an - mit alpinem Bezug, versteht sich. Am Samstag, dem 14. November, werden die Preise vergeben und in der "Langen Nacht des Bergfilms" alle Siegerfilme vorgeführt.

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