Mit der Saison 2019/2020 wird Kirill Petrenko offiziell die Nachfolge von Sir Simon Rattle als Chefdirigent und künstlerischer Leiter antreten. Der Bayerischen Staatsoper bleibt Petrenko bis 2021 erhalten und wird 2019 und 2020 zugleich in München und Berlin arbeiten. Sein Vertrag in München wird um drei Jahre verlängert, wie das bayerische Kunstministerium in München am Dienstag mitteilte. Auch der österreichische Staatsopernintendant Nikolaus Bachler bleibt bis 2021 am Münchner Max-Joseph-Platz.

Petrenko war im Juni zum neuen Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker gewählt worden. Rattle verlässt Berlin bereits 2018, das Orchester wird deswegen ein Jahr lang ohne Chefdirigent spielen. In seiner letzten Münchner Saison, die im August 2021 endet, soll Petrenko nicht mehr als Generalmusikdirektor, sondern als Gastdirigent präsent sein. "Bis 2020 wird es weiter jeweils zwei Opernpremieren sowie Repertoirevorstellungen und Konzerte unter Kirill Petrenkos Leitung in München geben", sagte Bachler.

Mit Rücksicht auf seine Verpflichtungen in München will Petrenko in seiner ersten offiziellen Berliner Saison deswegen weniger Konzerte übernehmen. Das Orchester hatte im Juni den 43-Jährigen zum Nachfolger von Rattle gewählt. Zusammen mit der Bayerischen Staatsoper habe man sich nun auf einen Zeitplan zur Amtsübernahme geeinigt, erklärte Orchestervorstand Ulrich Knörzer. Intendant Martin Hoffmann sprach von einem "kollegialen Einvernehmen".

Rattle ist seit 2002 in Berlin im Amt. 2017 tritt er als Chefdirigent des London Symphony Orchestra an und will dann ein Jahr lang zwischen Berlin und London pendeln. Das Orchester hatte Petrenko nach mehreren Wahlgängen und zwei Sitzungen zu seinem Nachfolger von Rattle gewählt. Der in Sibirien geborene Maestro tritt in die Fußstapfen von Philharmoniker-Chefs wie Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan und Claudio Abbado.