„Jetzt ist aber Schluss mit der Freuerei“, sagt Fiva mitten in ihrem Konzert und wischt sich die Freudentränen aus dem Gesicht. Und auch im Publikum reflektiert der eine oder andere Glanz in den Augen das Bühnenlicht. Egal wie nah man nun am Wasser gebaut ist, Anlass zur Freude boten die Münchner Rapperin und ihr Phantomorchester vor ausverkauftem Haus so und so: Mit Pop und Poesie erzählten sie rührende Geschichten wie jene von Melody Mandy und Hackbrett-Schorsch und schrammten dabei – dank Hirn, Herz und Verwurzelung in der Hip-Hop-Kultur – immer wieder an der verführerischen revolverheldschen Befindlichkeitspop-Falle vorbei.

Ein Höhepunkt hätte eigentlich die rare gemeinsame Interpretation von „Alles leuchtet“ mit 5/8erl in Ehr’n sein müssen, doch da hatten beide Gruppen getrennt voneinander weit Stimmigeres zu bieten. Auch die Wiener wussten mit ihrer zurückgelehnten Mischung aus Wienerlied und Soul zu überzeugen - auch wenn das Publikum zwischendrin zum Ärgernis der Band ein bisschen gar laut getratscht hat, bekamen die gewitzten Songs wie "Alaba" viel Beifall.

Großen Spaß machte die beschwingte Premiere von Effis neuem Projekt Granada. Obwohl ursprünglich aus dem „Planet Ottakring“-Soundtrack entstanden, wär der Durchbruch im Wanda-Fahrwasser nur gerecht.