"Wir haben versucht, uns im Vergleich zum Mitbewerber deutlich zu positionieren", sagte Pelz. Dem Osteuropa-Schwerpunkt, den die früheren Betreiber rund um den Geschäftsführer Renger van den Heuvel und die künstlerische Leiterin Christina Steinbrecher-Pfandt zur neuen viennacontemporary in die Marx Halle mitgenommen haben, "wollten wir nicht in die Quere kommen". "Wir wollen eine internationale Messe", so Pelz, der angesichts einer überschaubaren Anzahl von sechs Galerien aus Deutschland sowie einzelnen Teilnehmern aus Italien, Korea, Ungarn und Weißrussland gleichzeitig zugab: "Wir sind noch nicht am Ziel. Nach oben hin ist Spielraum."

Auf 23.000 Quadratmetern ("um ein Neuntel weniger als früher, aber mit wesentlich mehr Fläche für die Kunst") setzt man auf verschiedene Sektionen: 42 Galerien stellen bei der "Viennafair" aus, 16 Galerien und Kunsthändler ("Sie sind uns sehr wichtig und erstmals mit dabei.") auf der "Viennafair Masters", die rund ein Drittel der Fläche einnimmt und ein deutlich diverseres Angebot als gewohnt präsentiert.

Zahlreiche Galerien, Sammler, Museen und andere Institutionen haben aber auch als Leihgeber für zwei Sonderausstellungen fungiert, die mit wechselnden Themen künftig fixer Teil des Messekonzeptes sein sollen. 2015 hat Angela Stief auf 500 Quadratmeter die Schau "kinesis - Eine Studie zur Bewegung im Bild" zusammengestellt, bei der anhand von Werken von über 60 Künstlern der Wiener Kinetismus mit internationalen Positionen bis hinauf in die Gegenwart konfrontiert wird. Den Versicherungswert bezifferte Pelz mit fünf Mio. Euro. Dazu kommt die Ausstellung "Colores Uniti - Ein Künstler, eine Wand und viel Farbe".

Speisen kann man u.a. an einem von Sammy Zayed designten langen Spiegeltisch im Zentrum der Halle. Ein 164 Seiten starkes "Viennafair magazin" bietet Hintergrund-Informationen zu Ausstellern und Künstlern.

Pelz, der an dem ursprünglich umstrittenen Oktober-Termin noch keine Nachteile festgestellt haben und an diesem Datum auch künftig festhalten will, rechnet mit rund 25.000 Besuchern, ähnlich wie bei der "Viennafair" der vergangenen Jahre oder bei der jeweils im Frühjahr im Leopold Museum stattfindenden "Art Austria", die man weiter ausrichten möchte. Die "Art Salzburg" ist hingegen Geschichte. "Wir haben nur Kapazität für zwei Messen", sagte Monika Vanecek-Pelz.

Mit 27.725 Besuchern schloss kürzlich die Kunstmesse viennacontemporary in der Marx Halle, mit der man bei den Ausstellern fast keine Überschneidungen verzeichnet. "Eine tolle Location", räumte Wolfgang Pelz im Gespräch mit der APA ein, "ob der Platz aber à la longue funktioniert, wage ich zu bezweifeln."