Nach der Weigerung einiger Privatsender, FPÖ-Spots zur Wien-Wahl zu spielen, hat eines der Medienunternehmen nun eingelenkt: Die ProSieben.Sat1-Puls 4-Gruppe habe für drei Clips doch noch freie Werbezeit gefunden, teilten die Freiheitlichen am Freitag der APA mit. Tags zuvor hatte es geheißen, die Sendezeit sei schon vergeben. Kein Angebot kam laut FPÖ vom RTL-Werbezeitenvermarkter IP Österreich.

"Der mediale Druck hat offenbar Wirkung gezeigt", kommentierte ein Sprecher der FPÖ das Umdenken bei der ProSieben.Sat1-Puls 4-Gruppe. Via E-Mail habe das Unternehmen avisiert, dass es möglicherweise noch "Restzeit" für drei von ursprünglich vier geplanten 30-Sekündern im Programm gebe. Weiterhin kein grünes Licht gab es hingegen für einen Clip zum Thema Asyl, der wegen des Inhalts beanstandet worden war und eigentlich die ÖVP-Forderung nach Asyl auf Zeit thematisiert. Die FPÖ ist sich allerdings noch nicht sicher, ob man auf das - noch wenig konkrete - Angebot eingehen wird: "Wir behalten uns vor, ob wir das annehmen."

RTL bleibt ablehnend

Kein Entgegenkommen gab es hingegen vom RTL-Werbezeitenvermarkter IP Österreich, der die Ausstrahlung der Spots mit Verweis auf die Geschäftsbedingungen ebenfalls verweigert hatte. Der Privatsender ATV behandelt hingegen alle Parteien gleich und sendet die FPÖ-Werbespots.

Der Bericht über die Weigerung der Privatsender sorgte vor allem in sozialen Netzwerken und Internet-Foren für Aufregung. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache nutzte die Aufregung und attackierte via Facebook die Chefs der Sendergruppen. Strache postete die E-Mail-Adressen der Geschäftsführer von ProSieben.Sat1-Puls 4 und IP Österreich mit dem Hinweis: "Wer sich bei den Verantwortlichen für die Fairness 'bedanken' möchte, findet hier die richtigen Ansprechpartner."