Unter den nunmehr 86 Positionen finden sich neuerdings auch das Scheibenschlagen am ersten Sonntag der Fastenzeit in Südvorarlberg sowie der Kirchtagsbrauch des Zachäussingens im Tiroler Zirl.

Als traditionelle Handwerkstechnik wurde zudem die seit fast 600 Jahren im oberösterreichischen Trattenbach gepflegte Taschenfeitel-Erzeugung aufgenommen, wie die österreichische UNESCO-Kommission am Montag bekannt gab. Seit 2009 entscheidet ein Fachbeirat, bestehend aus Vertretern von fünf Bundesministerien, der neun Landeskulturabteilungen sowie zehn Experten aus Sozial-, Kultur- und Naturwissenschaften, über Neuaufnahmen von Traditionen in das Verzeichnis und über ihre Nominierung für eine der internationalen Listen.

Insgesamt sind bisher 162 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Auf der mehr als 250 Traditionen umfassenden internationalen repräsentativen UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes ist Österreich mit "Falknerei" und "Fasnacht in Imst - Schemenlaufen" vertreten. "Mehr noch als historische Bauwerke oder Landschaften sind oft diese mündlich tradierten Traditionen und lokales Wissen identitätsstiftend für Gemeinschaften", so die heimische UNESCO-Kommission.