Rupert Lehofer vom TiB beschreibt das Stück als "Blaxploitation-Revenge-B-C-Roadmovie-Theaterstück", das vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlings- und Anhaltezentrum-Problematik kein Lehrstück, sondern dem schwierigen Thema zum Trotz ein "vergnüglicher Abend" werden soll. Mit eingebunden ist neben dem TiB-Ensemble die von der Situation betroffene Bevölkerung in der obersteirischen Gemeinde, die seit Anfang 2014 ein Schubhaftzentrum beherbergt.

Mit dem in Gemeinschaft mit dem Grazer Theater am Ortweinplatz (TaO) erarbeiteten Generationenstück "Heb Ab! Die Zukunft wartet nicht", das die Parallelen zwischen 15- und 50-Jährigen zum Inhalt hat, steht eine weitere Produktion für den steirischen herbst auf dem Programm.

Ebenfalls noch vor Weihnachten starten soll "Wahr und Gut und Schön - Eine Komödie rechts der Mitte". TiB-Regisseur Ed. Hauswirth zufolge wurde das Stück mithilfe von Interviews mit Vertretern der rechten und ultrarechten Szene Österreichs recherchiert. Intention der Produktion ist es, den Rechtsextremismus "nicht vorzuführen", sondern vielmehr dessen scheinbare Normalität, indem er von sympathischen Figuren formuliert wird. Verortet ist das Stück laut Programmvorschau "dort, wo wir Einheimische heimlich unheimlich werden".

Im neuen Jahr soll es mit dem Zwei-Frauenstück "Hohelied des Arsches" weitergehen. Die beiden Protagonistinnen Juliette Eröd und Monika Klengel haben sich dabei vorgenommen, im Hinblick auf den aus der Bibel abgeleiteten Titel "ein bissel anmaßend" zu werden. "Der weibliche Popo hat etwas subversives", so Eröd. Es gehe unter anderem darum, dass eine oft arrogant erscheinende, barocke und lustvolle Lebensweise jenseits der Bühnenwirklichkeit in der Akzeptanz bis heute eine Männerdomäne ist.

Eine weitere geplante Uraufführung im Frühjahr sind "Die Fleischhauer von Wien" in Co-Produktion mit dem Wiener Volkstheater. Darin geht es um die sterbende Zunft der Fleischer. Das Stück soll nach einer Tour durch die Wiener Bezirke auch nach Graz kommen. Ein Termin dafür steht noch nicht fest.

Das Premierenprogramm abrunden sollen das Interaktionsstück "In Pflege" von Helmut Köpping, in dem es um Ost-Sozialdienstarbeiter geht sowie eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Goethe-Institut in Lagos, "The Storyboard", das zunächst in Nigeria uraufgeführt werden soll. Zusätzlich stehen weiter einige bewährte Reihen und Produktionen auf dem Spielplan, darunter "Aufräumen", "Die gekränkte Gesellschaft", die montägliche Impro-Show im Grazer Orpheum und Jacob Branigans "Game of Death".