Zu Hause fühlt sich Alexandra Kauka an mehreren Ecken der Welt, ihre Verbindung zu Hermagor hat mit Emotion zu tun. Mindestens dreimal pro Jahr kehrt die Vielbeschäftigte zu den dortigen Wurzeln zurück und könnte sich auch vorstellen, ein Ferienhaus in Hermagor zu besitzen. Als 20-Jährige war Kauka nicht nur ein gefragtes Model. Die Anhängerin knapper Formulierungen verfasste auch einen Gedichtband. Zeichnen ist die größte Begabung der Präsidentin der Weltfirma Promedia Inc. Die Mutter eines Anwaltes ist auch als Aufsichtsrätin der Metropolitan Opera, der Washington National Opera und der Arizona Opera, sowie als Repräsentantin der Salzburger Festspiele tätig.

Ihre Wurzeln sind in Hermagor. Was bedeutet Heimat für Sie?

ALEXANDRA KAUKA: Heimat sind Traditionen, Gerüche wie Schwammerl, oder Töne. Zuerst sind die kindlichen Erfahrungen eingeprägt in der Erinnerung, später liebt man diese Erfahrungen und sehnt sich danach. Als junger Mensch will man in die Welt und Abenteuer erleben. Meine weise Großmutter Elise Lackner hat mich verstanden und hat mir vorher gesagt: 'Weißt Madl, a Kärntnerin kummt immer wieder ham.'

Die ersten sechs Lebensjahre haben Sie in Hermagor verbracht. Woran erinnern Sie sich und was machen Sie heute, wenn Sie hier sind?

KAUKA: Als Kind habe ich Rhabarberblätter zu Tüten gerollt, oder in der Gössering, dem Bach in Hermagor, Schwimmen erlernt. In den Sommerurlauben, die ich als Jugendliche hier verbrachte, gab es auch etliche Verehrer. Heute bin ich mindestens dreimal pro Jahr hier, wohne immer im Schloss Lerchenhof und besteige mit der Familie oder meinem Cousin Hans Steinwender alle Berge, die sich mir in den Weg stellen.

Gemeinsamer Auftritt mit Fix & Foxi
Gemeinsamer Auftritt mit Fix & Foxi © kronhofer

Als Präsidentin der Promedia Inc. haben Sie Ihrer Heimatstadt die touristische Nutzung der Fix und Foxi Großfamilie vertraglich zugesagt. Wie kam es dazu und was erwarten Sie sich davon?

KAUKA: Nach einer Tour und einem Gipfelschnaps auf dem Gartnerkofel hatte Hans Steinwender die Idee. Nach eineinhalb Jahren Projektentwicklung haben wir vor, das gesamte Fix und Foxi Dorf erstehen zu lassen mit Lupos Turm oder Oma Eusebias Eisdiele als Beispiel. Die Füchse werden auf vielerlei Weise dargestellt sein. Es wird viele Lizenzprodukte geben wie Fix und Foxi Becher, Schultaschen, Fahrräder oder Gondeln. Für mich ist es schön zurückzukommen und etwas Besonderes mitbringen zu können.

Wird durch das Projekt der Kontakt zur Heimat intensiver?

KAUKA: Ich könnte mir sehr gut vorstellen, hier ein Haus nach dem Stil der Region zu besitzen. Meine Eltern hatten ein Haus in Radnig. Mir gefällt auch die Guggenberg-Gegend oder der Pressegger See.

Werden Fix und Foxi auch sonst neu belebt?

KAUKA: Beim neuen Film sind wir im Drehbuchbereich. Nach der Insolvenz meines Hamburger Printpartners laufen die Verhandlungen mit dem neuen Partner. Auf der Frankfurter Buchmesse werden wir im Oktober diesen Partner und die neuen Fix und Foxi Produktionen als Printobjekt und digitale Präsentation vorstellen.

Warum fördern Sie junge Talente und begabte Comiczeichner und sind auch Sie künstlerisch begabt?

KAUKA: Ich hatte viele Chancen und das Leben war gut zu mir. Talente zu fördern ist meine Art zu helfen. Mein Mann gründete deshalb die Comic Akademie und diese Tradition möchte ich fortführen. Ich portraitiere gerne, halte Impressionen zeichnerisch fest und schreibe Gedichte. Die Kunst des Schreibens ist für mich jene des Weglassens, wo jedes Wort Prägnanz hat.

Sie leben in Georgia in den USA, München und New York und besuchen gerne Hermagor. Was schätzen Sie an diesen Orten?

KAUKA: An Amerika schätze ich das gute nachbarschaftliche Verhältnis, die Hilfestellungen und Serviceleistungen und die Neidlosigkeit. In München mag ich Kopfsteinpflaster, Geranien, schlagende Turmuhren und Biergärten. Das Wirtshaus Grün Tal ist quasi mein Esszimmer. Hermagor ist mehr als alles andere, weil es etwas Gewachsenes ist. Die Menschen hier sind meine Lebensart. Sie sind charmant, arbeitsam und aufgeschlossen.

INTERVIEW: MARGRET KRONHOFER (anlässlich eines Kärnten-Besuchs von Alexandra Kauka im August 2009)