Yosef Barakui begleitet mit "Mina Walking" ein junges Mädchen durch seinen Alltag, gedreht wurde in nur zwei Wochen mit Laiendarstellern in Kabul. "Ein filmisches Porträt von Afghanistan, beobachtend und dokumentarisch genau, das durch seine bezaubernde Hauptdarstellerin überzeugt", urteilte die Jury. Sie bestand aus der österreichischen Schauspielerin Doris Schretzmayer, Stig Eriksson vom schwedischen Filmfestival Umea, Tomas Fridrich vom Goethe-Institut Prag, dem italienischen Regisseur Paolo Paladino und der deutschen Drehbuchautorin Heide Schwochow.

Den Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt (1.000 Euro) holte sich "Georgica" von Katelijne Schrama. "Ein filmisches Gedicht", so die Jury (Kirsten Herfel, Produzentin, Deutschland; Alissa Imsirovic, Filmfestival Innsbruck, Österreich; Sergei Kachkin, Regisseur, Russland) über die niederländische Produktion. Sie stellt die heutige Arbeitsweise von Landwirten den 2.000 Jahre alten Gedanken aus Vergils "Georgica - vom Landbau" gegenüber.

Beide Jurys betonten die Bedeutung des Filmfestivals, dessen Thema "Heimat" aktueller denn je sei. Festivaldirektor Steininger freute sich über "mehr als 3.000 Festivalbesucher allein in Freistadt, die zeigen, dass die filmische Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat der Sommerhitze zum Trotz viel interessiertes Publikum anzieht".

Der Publikumspreis des Filmfestivals ging an den kambodschanisch-deutschen Film "Bonne nuit Papa" von Marina Kem, der Würdigungspreis der Stadt Freistadt wurde dem italienischen Regisseur Daniele Gaglianone überreicht, der seine aktuellen Filme "La mia Classe" und "Qui" vorstellte. Insgesamt wurden 50 Filme bei dem fünftägigen Festival gezeigt und 60 internationale Filmschaffende waren in Freistadt zu Gast. Das 29. Festival wird vom 24. bis 28. August 2016 stattfinden.