Bei den Dreharbeiten unter der Regie von Paul Riniker wusste noch niemand, auch Schneider selbst nicht, dass er an Leberkrebs erkrankt war. Geboren worden war Jörg Schneider am 7. Februar 1935 in Zürich. Drei Jahre lang besuchte er das Lehrerseminar, bevor er eine KV-Lehre absolvierte und gleichzeitig den Weg auf die Bühne einschlug.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte Jörg Schneider 1955, mit 20 Jahren, im Zürcher "Hirschen". Dort trat der junge Mann mit dem Cabaret "Äxgüsi" auf. Das Zürcher "Saffatheater" gab ihm 1958 das erste Engagement im kabarettistischen Lustspiel "Lysistrata". Es folgten Auftritte in den Freilichtspielen "Trittligasse" und "Höschgasse" sowie eine Schweizer Tournee mit Schaggi Streuli.

An der Seite Streulis und Paul Bühlmanns gelang Schneider 1966 der Durchbruch mit dem Hörspiel, der Bühnenproduktion und der TV-Serie "Polizischt Wäckerli". Schneider und Bühlmann wurden zum gefeierten Komikerpaar: Jahrzehntelang, bis zu Bühlmanns Tod im Juli 2000, standen sie in unzähligen Lustspielen gemeinsam auf der Bühne.

Die Schweizer TV-Straßenfeger "Zum goldige Leue" und "Zum doppelten Engel" festigten Schneiders Ruf als Volksschauspieler. Vor allem in einer Rolle wurde Jörg Schneider in wohl jedem Schweizer Kinderzimmer bekannt: Ab 1967 schrieb und vertonte er die Chasperli-Geschichten. Schneiders "Tri-tra-trallala, dr Chaschperli isch wider daa!" entzückte Generationen von Kindern.

Aber Schneider war auch im ernsten Fach zu Hause. Bereits 1968 packte er die Chance und ging für zwei Jahre ans Theater der Stadt Heidelberg. Schneider engagierte sich aber auch neben der Bühne für das Theater. Er inszenierte und übersetzte ernste und Boulevard-Stücke in Dialektfassungen und schrieb Kindermusicals. Für "Heidi" wurde er 2002 mit dem Märchen-Oskar "S'Goldig Chrönli"ausgezeichnet.