Darunter seien Juristen aus Deutschland und Israel, ein Bibliothekar und ein Blinder, wie Festivalleiter Christian Holtzhauer der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Kulturstiftung des Bundes unterstützt das Projekt nach eigenen Angaben mit 94.000 Euro. "70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist es in Weimar wichtig, neben den Tätern auch die Opfer zu zeigen", sagte der Theaterwissenschafter und Dramaturg. Am 30. August stehe die deutsche Erstaufführung des Musiktheaterwerkes "Der Triumph des Todes" auf dem Programm. Der Komponist Frederic Rzewski schrieb es in den 1980er-Jahren nach dem Theaterstück "Die Ermittlung". Peter Weiss hatte es unter dem Eindruck der Auschwitz-Prozesses geschrieben.

Die Urheberrechte für Hitlers Hetzschrift erlöschen, 70 Jahre nach seinem Todesjahr, zum Jahresende. Der Freistaat Bayern hat bisher mit Verweis auf diese Rechte einen Nachdruck in Deutschland verhindert. Von 2016 an könnte es in Deutschland wieder publiziert werden. "Die Debatte, die wir führen müssen: Wie mit dem Mythos des Buches umgehen, in dem Hitler eine Art Handlungsanleitung für seine politische Weltanschauung gibt", meinte Holtzhauer. Zumal das Buch in anderen Ländern gedruckt werde, im Internet und Antiquariaten problemlos zu bekommen sei und sicher auch in Bücherschränken und Dachböden zu finden sei.

Das Kunstfest hält bis 6. September 26 Produktionen mit etwa 65 Vorstellungen bereit, darunter Ausstellungen, Konzerte, Tanz, Theater und Gesprächsrunden. Das 1990 gegründete Festival rechnet in den 17 Tagen mit bis zu 20.000 Besuchern.