Man nehme:
7 gepfefferte Artisten
1 gut abgehangenes Trapez
10 kleine Künstlerzehen
2 Lachtränenzwiebel
10 dag Mehlancholie
4 große Stangen Kletter
1 Kopf Stand
2 reife Diabolos
1 saftiges Akkordeon
1 Teelöffel Salto
Lorbeerblätter
Die Artisten zunächst mit Salto einreiben und mit Zehen und Zwiebeln leicht anschwitzen. Einen Schuss Akkordeonsaft dazu. Mit Mehlancholie stauben. Trapez unterheben, restliche Zutaten unter ständigem Staunen beimischen. Und fertig ist der neue Augenschmaus von „7 Fingers“. Heiß servieren! Tipp: Artisten eventuell noch mit Lorbeer verzieren!

„Ich hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt“, sagt Woody Allen. Nun, Steaks servieren die „7 Fingers“ zwar keine, und ihre zauberische Artistik scheint zwischendurch ohnehin fast unwirklich. Aber alles, was die kanadische Truppe auftischt, ist rar und well done. Schon gar in ihrem neuen Menü „Cuisine & Confession“.

„To think outside the box“ lautet das Credo jener sieben Kreativköpfe, die ihr atemberaubendes Handwerk seinerzeit beim Unterhaltungsgroßhändler „Cirque du Soleil“ lernten und es seit 2002 für einen „Zirkus mit menschlichem Maß“ nutzen. Mit „Sequence 8“ und „Traces“ schaute die fabelhafte Compagnie aus Montréal schon zwei Mal bei „La Strada“ weit über den Tellerrand hinaus. Und ab heute blicken sie im Grazer Opernhaus – auch kein Widerspruch – tief in die Teller hinein, denn „Life happens in the kitchen“.

Zwischen Tanz und Jonglage, springenden Bällen und fliegenden Körpern tauchen Geschichten auf von damals, als die Kindheit nach Omas Keksen schmeckte und der erste Kuss nach heißer Schokolade. „Wärmt Herz und Magen“, schwärmte die Zeitung „Le Monde“ über das wunderbare Rezept, die Küche zur Kantine für Träume und Erinnerungen zu machen. Wen die „7 Fingers“ schon einmal berührt haben, der weiß: Es wird wieder köstlich und zum Weinen schön und zum Lachen traurig. Kurz: Verdacht auf fünf Hauben. Michael Tschida

© 7DOIGTS.COM/Alexandre Galliez

LA STRADA

Der in Wien lebende Grazer Nikolaus Habjan zeigt bei seinem
Der in Wien lebende Grazer Nikolaus Habjan zeigt bei seinem "Heimspiel" drei Mal seine Produktion "Becoming Peter Pan - An Epilogue to Michael Jackson" (1. bis 3.8., 19.30 Uhr, Next Liberty) © KK/Schuberttheater Wien