Der 44-Jährige bleibe bis zur Ende der Saison für die laufenden Programme zuständig, danach sei ihm angeboten worden, "auf andere Weise" mit dem Bolschoi zusammenzuarbeiten. Filin sagte der Nachrichtenagentur Tass, die Entscheidung komme für ihn nicht überraschend. "In der modernen Welt ist das gängige Praxis, ich halte sie nur für fair", sagte er.

Es sei an der Zeit, "weiterzugehen, mich beruflich weiterzuentwickeln und etwas Neues anzufangen". Nach Angaben Urins wird Filins Nachfolger voraussichtlich im September bekanntgegeben. Er werde allerdings über weniger Vollmachten verfügen - der Posten eines künstlerischen Leiters werde künftig gestrichen.

Filin war am 17. Jänner 2013 vor seinem Wohnhaus mit Säure attackiert worden und dabei nahezu erblindet. Nach mehreren Operationen in Deutschland kehrte er Monate später nach Moskau zurück und nahm seine Arbeit wieder auf. Der Auftraggeber des Angriffs, Startänzer Pawel Dmitritschenko, und zwei Komplizen wurden zu knapp sechs Jahren Straflager verurteilt. Nach Überzeugung der Ermittler hatte sich Dmitritschenko dafür rächen wollen, dass Filin ihm und seiner damaligen Freundin Anshelina Woronzowa große Rollen verweigerte. Die Affäre enthüllte ein ganzes Netz von Intrigen und Affären beim Bolschoi und führte zu einem Wechsel an dessen Spitze.