Erstmals wird die Privatuni, die sich eigentlich zu 100 Prozent in Besitz des Landes Oberösterreich befindet, ihre drei Sparten für Musik, Tanz und Schauspiel unter einem Dach vereinen. Bisher waren sie über mehrere Standorte in Linz verteilt. Ein Kompromiss war für die Zusammenführung allerdings notwendig: Die Uni ist aus der Stadt hinausgezogen auf die grüne Wiese. Nach der Johannes Kepler Universität ist sie damit die zweite Campus-Hochschule am Stadtrand. Aber eine andere Lösung habe es nicht gegeben, erklärte Pühringer. Trotz langer Suche gemeinsam mit der Stadt Linz wurde in zentraler Lage kein Ort mit ausreichender Größe gefunden.

Jetzt kann sich die Uni auf insgesamt 16.786 Quadratmetern Grundfläche breitmachen. Knapp 4.200 davon nimmt der Neubau ein, der über vier Stockwerke reicht. Das Zentrum bildet ein lichtdurchflutetes, offenes Foyer. Von dort gelangt man in vier Veranstaltungssäle. In den oberen Stockwerken befinden sich die Bibliothek sowie rund 100 Unterrichtszimmer. Weiße Wände, viele Lichtinseln und ein heller Holzboden bestimmen das Innenleben, lassen das zu einem Park geöffnete Gebäude leicht und luftig wirken. Geschwungene Geländer verleihen Dynamik. Den Anspruch, den Brandstätter an ihre Wirkungsstätte hat, ein "Haus der Offenheit und der Begegnung zu sein", spiegle sich in der Architektur des Baus wieder.

Von außen erinnert das kapp 43 Millionen teure Gebäude an Musikinstrumente. Schaut man von oben, etwa vom Pöstlingberg darauf, wirken die vertikalen Lamellen, die den gesamten Korpus umziehen, wie die Saitenbespannung einer Harfe. Befindet man sich dagegen direkt davor, hat man eher den Eindruck, vor einem überdimensionalen Akkordeon zu stehen.

Der Vollbetrieb startet mit dem Wintersemester. Rund 850 Studierende und 220 Lehrende, sowie 600 Besucher finden darin Platz. Trotz des neuen großen Hauses werde die Anzahl der Studienplätze nicht erhöht, erklärte die Rektorin. Denn man wolle "Qualität nicht Quantität" bieten. Das Budget von rund 14 Millionen Euro im Jahr bleibe auch unverändert.

Die neue Anton Bruckner Privatuniversität ist nach dem Neubau des Südflügels des Linzer Schlosses, des Ursulinenhofs und des Musiktheaters" der letzte große Meilenstein in der kulturellen Bauoffensive des Landes", meinte Pühringer.

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