Das deutsche "Museum für Comic und Sprachkunst" huldigt nicht nur den Figuren aus Entenhausen. Es ist gleichzeitig eine Hommage an Erika Fuchs (1906-2005). Die Übersetzerin war die erste Chefredakteurin der deutschsprachigen "Micky Maus"-Hefte. Sie lebte 50 Jahre in dem Ort im Landkreis Hof und prägte einfallsreich die Sprache der deutschen Ausgaben.

Die promovierte Kunsthistorikerin hat Donald Duck und Co. viele Jahre lang Zitate in die Schnabel gelegt. Dabei erfand sie auch eine heute in Mails oder SMS durchaus übliche Kurzsprache - mit auf ihren Wortstamm verkürzten Verben wie "Freu", "Juchz" oder "Grübel". Ihre Arbeit, ihr Leben und ihre fantasievollen Wortschöpfungen werden in mehreren Räumen des Museums gezeigt und erklärt.

Besuch in Dagoberts Geldspeicher

Auf rund 130 Quadratmetern können zudem Düsentriebs Werkstatt, Oma Ducks Bauernhof, Dagoberts Geldspeicher und viele andere Häuser und Straßenzüge bestaunt werden. Sie sind raumhoch und zweidimensional. Dank eines interaktiven Stadtplans verpasst man keine spannenden Gebäude und bekommt zudem Hinweise auf Parallelen zwischen Entenhausen und Oberfranken. Fuchs hat sich für ihre Übersetzungen reichlich Inspiration in der Region geholt. Cafe Rheingold, die Orte Oberkotzau und Schnarchenreuth und natürlich das Fichtelgebirge sind nur einige wenige Beispiele dafür.

Teil der Ausstellung auf 600 Quadratmetern und in sieben Räumen sind auch andere Comicwelten. So werden Werke aus anderen Zeiten und Genres vorgestellt. Dazu gehören "Tim und Struppi", "Krazy Kat", "Lucky Luke", "Asterix", "Wormworld Saga" und "Mumins". Träger des Museums ist die Stadt Schwarzenbach an der Saale, die insgesamt etwa fünf Millionen Euro für den Bau und die Ausstattung investiert hat. Fast 90 Prozent davon förderten Bund, Land, Unternehmen, Stiftungen und Donald-Duck-Fans.